Sehnsucht nach Gemeinschaft und Tiefgang

02.06.2022 | Eberhard Fuhr (Pressesprecher des EJW)

CHRISTIVAL22 sendet Hoffnungsboten in die Welt

Mit einem Abschluss-Gottesdienst auf dem Messegelände in Erfurt ging am Sonntag, dem 29. Mai 2022, das siebte CHRISTIVAL zu Ende. Rund 13.000 junge Menschen kamen fünf Tage zusammen, um das Leben und den Glauben zu feiern. Thematisch ging es um den Philipper-Brief im Neuen Testament der Bibel. Für Cornelius Kuttler, den Leiter des EJW, war das CHRISTIVAL22 ein starkes und motivierendes Event, das zeigt, dass Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam glauben und feiern können und damit in die Welt hineinstrahlen. „Es war faszinierend, wie fröhlich, ausgelassen und zugleich am tiefgründigen Nachdenken über Glaubensthemen interessiert die vielen jungen Menschen waren“, berichtet Kuttler nach seiner Rückkehr aus Erfurt.

Dank an fast 2.000 Ehrenamtliche

Die Veranstalter zogen auch ein positives Fazit. Chris Pahl, Projektleiter des CHRISTIVAL22, sagte: „Wir sind unglaublich dankbar für die vielen Menschen auf dem Messegelände und auch bei unseren Angeboten für die Erfurterinnen und Erfurter.“ Überrascht sei er von der großen Sehnsucht nach Gemeinschaft und Tiefgang bei den Teilnehmenden gewesen: „Sie haben die Gruppenerfahrung und die Inhalte aufgesogen, wie wir es noch nie erlebt haben. Wir schicken hier viele hoffnungsvolle Menschen vom Gelände.“ Der CHRISTIVAL-Vorsitzende Karsten Hüttmann rief die Teilnehmenden in seiner Abschlusspredigt dazu auf, die Freude und Hoffnung dieser Tage mit in den Alltag zu nehmen: „Lasst uns Freudenboten, Hoffnungsbotschafterinnen und Glaubensbringer in unserem Umfeld sein.“ Der lebendige Gott selbst sende die Menschen von Erfurt aus zurück in diese Welt. Hüttmann dankte auch den fast 2.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, ohne die das CHRISTIVAL22 nicht denkbar gewesen wäre.

Das EJW war mit vielen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Programm, in der Organisation, der Technik und auch der Öffentlichkeitsarbeit, sowie einem Stand in der Infomeile vertreten. Ursula Braun, EJW-Landesreferentin im Freiwilligendienst des EJW, verschenkte zusammen mit den anderen Standmitarbeitenden hunderte Luftballons und verteilte Popcorntüten unter die CHRISTIVAL-Besucherinnen und Besucher. „Die Luftballons mit der Werbebotschaft „jugendarbeit.online“ beziehungsweise „Freiwilligendienst“ wurden meist an Rucksäcken oder Jacken befestigt und verteilten sich so auf dem ganzen Gelände“, berichtet Ursel Braun. „Es ergaben sich viele kleine Gespräche über die Materialplattform jugendarbeit.online und die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst im EJW zu machen. Manchmal war am Stand aber auch so viel los, dass wir nur noch im Akkord Luftballons und Popcorn verschenken konnten und den Leuten freundlich zulächelten.“

Jugendliche suchen Nähe und Gemeinschaft

Matthias Mergenthaler, EJW-Landesreferent für Junge Erwachsene, war neben zwei anderen Zentralveranstaltungen auch für den Auftakt verantwortlich. Ein Kurzfilm, in dem vier Jugendliche auf einem Raodtrip immer wieder Höhen und Tiefen erleben, bildete dabei die Rahmenhandlung. Dazu kamen Live-Beiträge wie ein PoetrySlam, Tanzeinlagen, ein berührendes Interview mit Janet Müller von den RealLifeGuys und das Finale mit Mr Joy, der mit geschwungenen LED-Stäben Worte und Bilder darstellte. Außerdem waren Julia Garschagen, Karsten Hüttmann und das EDIFY Kollektiv beteiligt. Beeindruckend war die Stimmung in der Halle unter den 10.000 Jugendlichen und die spürbare Sehnsucht nach zwei Pandemiejahren wieder in einer großen Gemeinschaft zusammen zu sein. „Anders als viele Prognosen haben sich Social Distancing nicht als das neue Normal durchgesetzt. Die Jugendlichen brauchen Nähe und Gemeinschaft und werden das auch wieder leben können“, berichtet Matthias Mergenthaler.

Große Spieleshow mit verrückten Momenten

Bei der „Night of Games“ der großen Spieleshow am Donnerstagabend und Freitagabend hat CVJM- Landesreferent Christian Bernard gespürt, dass die Teilnehmenden mal wieder in Gemeinschaft einen „Abend voller verrückter Momente“ erleben wollten. Gleichzeitig haben sie es gebraucht, dass ihnen jemand die Worte der Bibel erklärt und verständlich für Ihre Lebenssituation auslegt. An beiden Abenden war die Halle mit jeweils über 2.500 jungen Leuten sehr gut besucht. Christian Bernard, bei dem die Hauptverantwortung dieser Veranstaltungen lag, hat dabei eine grandiose Teamleistung erlebt, sowohl im Vorfeld, als auch während der Show. „Ich schaue positiv auf zwei ganz unterschiedliche Abende zurück, die ohne den grandiosen Einsatz der Mitarbeitenden bei der Spielkonstruktion, dem Stagemanagement und der Technik so nie möglich gewesen wären.“

Besondere Orte erlebbar gemacht

Bei dem Angebotsraum „Feel it“ ging es darum, Themen des Philipperbriefes an verschiedenen Orten für die Teilnehmenden erlebbar zu machen. So konnten die Teilnehmenden das Thema „Freiheit und Gefangensein“ durch ein besonderes Programm in einem ehemaligen Stasi-Gefängnis erleben. Die Predigt kam von einem ehemaligen Inhaftierten, der über 10 Jahre im Gefängnis war. Maximilian Mohnfeld, EJW-Landesjugendreferent für Jugendevangelisation und Jugendgottesdienste, erlebte das CHRISTIVAL als intensive Gemeinschaft unter jungen Christinnen und Christen und als intensives Erlebnis mit Gott. „Feiern mit Leichtigkeit und Unbeschwertheit war bei den Teilnehmenden zu spüren und gleichzeitig kam Tiefgang zustande,“ so Maximilian Mohnfeld. Sein Highlight war der Samstagabend mit der berührenden Glaubensgeschichte von Bülent Ceylan.

Comedian Bülent Ceylan berichtet sehr persönlich über seinen Weg zu Gott

In der Samstagabendveranstaltung rissen die Bands Good Weather Forecast, Könige und Priester und die O’Bros die jugendlichen Teilnehmenden in der voll besetzten Messehalle mit. Dass das Rapper-Duo O’Bros auf dem CHRISTIVAL22 seinen neuen Song uraufführte und ein Live-Musikvideo drehte, rief große Begeisterung hervor. Spontan kam KIKA-Moderator Ben, der mit seiner Filmcrew auf dem CHRISTIVAL22 drehte, auf die Bühne und schmetterte mit den Gästen in der Halle den christlichen Jugendliedklassiker „Laudato si“. Der Comedian Bülent Ceylan berichtete sichtlich bewegt zum ersten Mal auf einer Bühne, wie er zum christlichen Glauben fand. Nach vielen Fragen an das Leben und Gott kniete er sich 2019 in einem Hotelzimmer zum Gebet nieder und hatte nach eigenen Angaben eine berührende Gottesbegegnung. Dass er sich später taufen ließ, habe seine Mutter – eine gläubige Katholikin – zu Tränen gerührt. Sie habe sich das immer gewünscht, aber ihn nie dazu gedrängt. Seinem bereits verstorbenen Vater, einem Muslim, sei es ebenfalls wichtig gewesen, dass sich sein Sohn frei entscheiden konnte. „Ich erziehe meine Kinder christlich und hoffe, dass sie diesen Glauben behalten, aber machen kann ich das nicht“, so der evangelische Christ. Auch wenn ihm Bühnenauftritte sehr viel Freude machten und er es nach der Corona-Zeit kaum erwarten konnte, wieder vor Publikum aufzutreten, seien ihm heute andere Dinge im Leben wichtiger: „Mein größter Erfolg ist meine Familie – und an Gott zu glauben.“ Sehr bewegt und dankbar nahm er das Angebot von Influencerin und Moderatorin Jana Highholder an, für ihn zu beten.

Beim CHRISTIVAL22 waren vom 25. bis 29. Mai 2022 in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt rund 13.000 Jugendliche und junge Menschen von 14 bis 24 Jahren aus ganz Deutschland und dem Ausland dabei. Teil der Veranstaltung waren Gottesdienste, Gesprächsforen, Konzerte und kreative Festivalformate, die an unterschiedlichen Orten in Erfurt stattfanden. Das CHRISTIVAL fand 2022 zum siebten Mal statt. Die erste Veranstaltung gab es 1976 in Essen. Vor sechs Jahren war Karlsruhe der Veranstaltungsort. Mehr als 80 Werke und Organisationen verschiedener Konfessionen und Denominationen sind Träger des CHRISTIVAL.

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