Noch wurde bei der diesjährigen Fußball-WM kein Pass gespielt und doch wird das winterliche Turnier im Wüstenland Katar bereits jetzt kontrovers diskutiert und erhitzt viele Gemüter. Während hierzulande die besinnliche Adventszeit und die Freude auf das Weihnachtsfest in den Vordergrund rücken, werden im Wüstenstaat ab dem 20. November die weltbesten Fußballer um den ruhmreichen Pokal der Weltmeisterschaft spielen. Doch das Mega-Event ist höchst umstritten. Menschenrechtsverletzungen und fragwürdige Arbeitsbedingungen im autoritären Königreich sowie Einschränkungen der Pressefreiheit und die Frage nach der Nachhaltigkeit führen zu weltweiten Boykottforderungen, prägen die Vorberichtserstattung und stellen damit auch die kirchliche Arbeit in dieser Zeit vor besondere Herausforderungen.
Wie also umgehen mit der WM im Emirat am Persischen Golf – Boykott oder Begeisterung?
Unterschiedlichen Organisationen stellen zu diesem Thema vielerlei Arbeitsmaterialien zur Verfügung, die einen konstruktiv-kritischen und zugleich praxisnahen Umgang mit dem Turnier ermöglichen sollen.
Arbeitsheft für Kirchengemeinden und Gruppen
Die Evangelische Kirche hat die Licht- und Schattenseiten der Fußball-WM in Katar genau beleuchtet. Herausgekommen ist ein Arbeitsheft, das sich an Kirchengemeinden und Gruppen richtet und auf 36 Seiten Tipps für den Umgang mit der WM bietet. Dabei geht es nicht um endgültige ethische Antworten und Lösungen, sondern um Anregungen und Aktionsvorschläge für einen praxisorientierten Umgang mit dem Turnier.
Ergänzt wird das Heft durch Gastbeiträge unter anderem von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, ZDF-Sportmoderatorin Claudia Neumann oder Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung sowie dem EKD-Sportbeauftragten und rheinischen Präses Thorsten Latzel.
Klare Positionierung der Evangelischen Jugend in Deutschland
Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) forderte bereits 2021 in der aej-Mitgliederversammlung per Beschluss, dass die Vergabe von sportlichen Großveranstaltungen grundsätzlich an die Einhaltung der Menschenrechte geknüpft sein muss. Mit dem Aufruf zum individuellen Boykott möchte die aej Sportveranstaltungen die Unterstützung und Aufmerksamkeit entziehen, bei denen Menschenrechte verletzt werden. Allen, die sich gegen einen generellen Boykott entscheiden, empfiehlt die aej, sich trotz dem Spaß am Fußball kritisch mit der Fußball-Weltmeisterschaft auseinanderzusetzen und stellt dafür online Materialien zur Verfügung.
Quiz, Impuls und Bastelei auf jugendarbeit.online
Ein ganzer Pool an Materialien steht Interessierten und Verantwortlichen im Netz auf jugendarbeit.online zur Verfügung. Hier finden sich Ideen und bereits vorgearbeitete Gruppenstunden für die christliche Kinder-, Jugend- und jungen Erwachsenenarbeit zum Thema Fußball-WM in Katar.
Sport- und Jugendpolitik beim CVJM Deutschland
Der CVJM Deutschland stellt online Informationen und Materialien vor, die eine Diskussion über das Verhältnis von Sport und Politik innerhalb von Gruppen, Gremien oder bei Schulungsmaßnahmen ermöglichen. So werden auch Meinungsbildungsprozesse zu umstrittenen Events wie der Fußballweltmeisterschaft gefördert.
Weitere Links zu Materialen bezüglich der Fußball-Weltmeisterschaft finden sich hier: