Reiseblog Äthiopien

30.12.2022 | Frank Lutz, Sophia Spiegel und Valerian Grupp, Länderausschuss Äthiopien

Blitzlichter der Projektreise

Beim Partnerschaftstreffen im Sommer waren wieder erste Begegnungen mit den Partnern aus Äthiopien möglich. Nun gibt es wieder eine Projektreise nach Äthiopien. Seit dem 29.12.2022 sind Frank Lutz, Sophia Spiegel und Valerian Grupp im Auftrag des Länderausschusses den YMCA Äthiopien besuchen.

Nach Möglichkeit gibt es hier täglich einen kurzen Einblick der Reise.
Wir freuen uns, wenn ihr uns auf der Reise auch im Gebet begleitet!

Frank, Sophia und Valerian

Mittwoch, 04. Januar 2023

Officially „Habesha“
Am letzten Tag besuchten wir vormittags den YMCA Katama. Hier nahmen wir uns v.a. für wichtige Gespräche Zeit (natürlich mit einem Kaffee) und für das Erkunden der dort integrierten Metallwerkstatt. Hier werden junge Menschen in der Arbeit mit Metall ausgebildet (u.a. schweißen, Muttern herstellen oder Alu Verarbeitung), mit dem Ziel durch den Beruf ihr Leben finanzieren zu können. Das Projekt wurde von Deutschland angeschoben, läuft jetzt aber komplett selbstständig, wodurch es für uns sehr Interessant war, den dortigen Stand abzuklären. Trotz fehlender finanzieller Unterstützung durch das EJW in den vergangenen Jahren war das Projekt dem YMCA so wichtig, dass es nach der Coronapause schon zwei Ausbildungsdurchgänge gab.

Nach der Besichtigung des großen Geländes, bei der wir uns kurzzeitig im Fitnessstudio eine kleine Sport-Einheit genehmigt hatten, war nach anderen wichtigen Gesprächen unsere administrative Arbeit in Äthiopien erledigt. Keine Themen mehr offen, alles besprochen, viel gesehen – SUBBER! ISCHY!

Den zweiten Teil des Tages nutzen wir, um auf einem Markt, bei dem jeder Stand exakt das Gleiche verkaufte, letzte Geschenke für die Heimat zu besorgen. 

Der letzte vorbereitete und geplante Programmpunkt war die neue äthiopische Frisur von Sophia. Alle äthiopischen Freunde, sowie Frank und Valerian waren skeptisch, wie das Endergebnis wohl bei einer Weißen aussehen würde. Sogar Wetten wurden abgeschlossen 😀 Nichts desto trotz: Nachdem Selam (Angestellte im YMCA) Sophia abends „Shuruba“ verpasste und im Anschluss wir alle zum Injera Essen einluden,  wurde die anfängliche Skepsis revidiert. Zwei Äthiopier haben Sophia sogar offiziell als „Habesha“ (Einheimische) bezeichnet. Tja ich würde sagen, Frank und Valerian fliegen heute alleine zurück ins kalte Deutschland 🙂

Dienstag 3. Januar 2023

„Hallo Ashenafi!“
Zusammen mit einigen CVJMern sind wir in der Gegend um den CVJM unterwegs und besuchen einige der Kinder aus dem Straßen- und Waisenkinderprojekt und zu Frauen aus den Seedmoney Groups. Mit dabei ist Ashenafi, der früher für die Straßen- und Waisenkinder und später auch für die Seed Money Groups zuständig war. Schon seit einiger Zeit hat er andere Aufgaben im CVJM. Trotzdem wird er auf der Straße immer wieder von Kindern und Frauen herzlich begrüßt und umarmt. Ihnen ist die Freunde anzusehen, dass sie Ashenafi treffen.

Heute ist Selam, früher selbst im Straßen- und Waisenkinderprogramm, für die Kinder verantwortlich. Bei den Besuchen kennt Selam jeden Namen und die der Eltern, weiß wo sie wohnen und kennt die Situation von jedem Kind.

Der YMCA „organisiert“ nicht nur Projekte. Die Liebe, Fürsorge und Zuneigung, die die YMCAer den Kindern und Frauen entgegenbringen, wirkt nach und hinterlässt Spuren im Leben der Menschen.

Montag, 2. Januar 2023

Vielfältige Begegnungen
Heute hatten wir wieder einmal vielfältige Begegnungen. Den ganzen Tag über trafen wir immer wieder die Kinder des Kindergartens im CCA. Außerdem trafen wir mehrere ehemalige Auszubildende des CCA, die die Ausbildung als Friseur oder Schneider absolviert hatten. Diese berichteten uns von der Ausbildung und den Chancen, die sie dadurch haben.

Am eindrücklichsten war die Begegnung mit der 28-jährigen Selam. Sie wurde als Kind im Children Center Addis als Waisenkind aufgenommen und ist auf dem Gelände aufgewachsen. Inzwischen arbeitet sie als Buchhalterin fürs CCA und ist dort unter anderem für die Versorgung der aktuell 52 Straßen- und Waisenkinder zuständig.

Sonntag, 1. Januar 2023

Sunday funday 
“Happy new year ferengi (Fremde)” schallt es durch die Gassen. Da Äthiopien einen anderen Kalender verfolgt und dort noch das Jahr 2015 geschrieben wird, wurde heute Nacht in der Stadt nicht geknallt. Was bei uns aber geknallt hat, war der erste Kaffee des Jahres. Außer natürlich bei Sophia, die noch 10 weitere vertragen hätte ☺️ Nichtsdestotrotz wollten wir heute nach dem Gottesdienst bei einem Sonntagsausflügle durchatmen! Doch wie wir es von den Äthiopiern kennen, finden gemachte Plane nie so statt wie gedacht: 

  • Bei Regen hatten unsere äthiopischen Freunde die grandiose Idee einen Outdoor Park (Entoto) zu besuchen! 
  • Spazieren in Eukalyptus Wäldern klingt erstmal refreshing – doch auf 3000m Höhe war das Durchatmen bei uns Flachlandbewohnern eher von Schnappatmung geprägt. 

Auch wenn die Umstände dagegen sprachen, hatten wir doch eine lustige und unterhaltsame Zeit zusammen, in der wir uns besser kennenlernen konnten und trotz verschiedener Kalender auch einige Gemeinsamkeiten entdecken haben – wie z.B. die gemeinsame Begeisterung für einen Nachmittagskaffee.

Samstag, 31. Dezember 2022

Frauenpower hoch 10!
Es sind 10 Frauen, die sich jede Woche treffen. Sie diskutieren Geschäftsideen, tauschen sich über günstige Einkaufsmöglichkeiten aus und ermutigen sich gegenseitig.

Jede der Frauen hat sich selbst dazu verpflichtet, zu jedem Treffen 100 Birr mitzubringen (ca. 2 €). Mit der Hälfte des Ersparten, einem Zuschuss aus dem EJW und einem von der Gruppe geprüften Businessplan machen sie sich selbstständig.

Wir haben 13 dieser Frauen aus zwei Seed Money Gruppen getroffen, 6 davon in ihren Geschäften. Der Lebensunterhalt ist hart verdient. Die hohe Inflation macht ihnen zu schaffen, weil dadurch die Einkaufskosten steigen und Kunden wegbleiben. Trotzdem haben wir 13 Frauen kennen gelernt, denen man das Selbstbewusstsein abgespürt hat, das eigene Leben in die Hand genommen zu haben und unabhängig zu sein.

Freitag, 30. Dezember 2022

Zurück in Addis!
Mitten in der Nacht sind wir in Addis Abeba gelandet. Nach einer etwas zu kurzen Nacht ging es dann ins YMCA Children Center Addis (CCA), auf dessen Gelände seit einigen Jahren auch der YMCA Nationalverband untergebracht ist. Nach einem kurzen Besuch im Kindergarten wurde das Gelände besichtigt und es gab Informationen über die verschiedenen Programme und die aktuellen Aktivitäten des YMCA, von denen wir in den nächsten Tagen noch einiges genauer kennenlernen werden. Besonders interessant ist, dass sich der YMCA bei immer mehr Aktivitäten mit anderen Partnern zusammenarbeitet.

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Endlich wieder nach Äthiopien!

Nach 3 Jahren Abstinenz heißt es für den EJW Weltdienst: Welcome Ethiopia! Corona und der Bürgerkrieg, der dort herrscht, haben es in den letzten Jahren nicht möglich gemacht, vor Ort bei unseren Partnern zu sein. Nun ist unser Reise-Team, bestehend aus Valerian Grupp, Frank Lutz und Sophia Spiegel neugierig, was sich in den vergangenen Jahren so getan hat.
Geplant sind Besuche zu bestehenden Projekten, Workshops und wichtige Gespräche, aber auch die Zeit um Gemeinschaft zu leben und Beziehung zu bauen.
Mit unseren Koffern, die zur Hälfte mit Geschenken beladen sind, geht es Richtung Addis Abeba, die Hauptstadt Äthiopiens, wo wir auch die nächsten Tage verbringen werden.

Unseren Zwischenstopp in Istanbul nutzten wir für eine kleine Stadtbesichtigung, türkisches Essen und den Besuch eines Gewürzmarktes. O.K. die Hälfte der Zeit saßen wir zwar im Taxi Richtung Istanbul City und wieder zurück, aber es hat sich trotzdem gelohnt ☺️

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