8.000 Menschen feiern fröhliches, unbeschwertes Fest beim Landesposaunentag
Beim 49. Landesposaunentag in Ulm war am Wochenende die ganze Stadt erfüllt von Bläserklängen. Über 5.000 Bläserinnen und Bläsern aus 400 Posaunenchören waren nach Ulm gekommen, um gemeinsam zu musizieren. Auch zahlreiche Gäste „ohne Instrument“ besuchten die Gottesdienste, Konzerte und besonderen Angebote wie Führungen und Vorträge. Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) als Veranstalter geht von einer Gesamtzahl von 8.000 Menschen aus.
„Man spürte den großen Wunsch der Menschen nach einem unbeschwerten, fröhlichen Fest“, sagte Oberbürgermeister Gunter Czisch und betonte, dass die Stadt Ulm „sehr, sehr gern“ Gastgeber der traditionsreichen Veranstaltung sei.
Nach fünf Jahren Pause aufgrund der Coronapandemie konnte das Bläserfestival endlich wieder in gewohnter Weise stattfinden – mit einer Einschränkung: In diesem Jahr war es wegen Reparaturarbeiten nicht möglich, die Innenräume das Ulmer Münsters zu nutzen. Für Gottesdienste und Konzerte mit insgesamt 3.500 Menschen wurden deshalb andere Veranstaltungsorte gesucht. Die meisten fanden nun draußen auf dem Südlichen Münsterplatz statt. „Es war ein Geschenk, dass das Wetter so herrlich war“, sagte Albrecht Schuler, Organisationsleiter des Landesposaunentags beim Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW).
Eine Großveranstaltung wie diese ist ohne ein engagiertes Team undenkbar. 250 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, davon allein 200 aus dem CVJM/EJW Ulm waren im Einsatz.
Highlights und neue Angebote waren in diesem Jahr die Serenade unter freiem Himmel am Vorabend des Landesposaunentags und das Nachtkonzert mit genesis brass sowie Gottesdienste in einem Club und im „Kirche Kunterbunt“-Format für Familien. Bläsergruppen an außergewöhnlichen Plätzen überraschten Menschen mit Choralmusik und modernem Liedgut im Bau- und Gartenmarkt, im Parkhaus, im Pflegeheim oder auch im Kaufhaus.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl verbindet nicht nur als früherer Dekan von Ulm eine besondere Beziehung zum Landesposaunentag: „Als Jungbläser mit 8, 9 Jahren war ich zum ersten Mal dabei. Das Gefühl, dass man von den erfahrenen Bläsern mitgetragen wird, auch wenn man selbst noch gar nicht alles spielen kann, war großartig.“ Neben dem „Schwarzbrot“ der kontinuierlichen Arbeit in den Posaunenchören seien Treffen wie diese wichtig, sozusagen als „Sahnehaube“. „Heute säen wir gemeinsam die Hoffnung“, bekräftigte er in seiner Predigt im Gottesdienst auf dem Südlichen Münsterplatz. „Heute hören und horten wir sie für die schlechten Tage. Heute in der Gemeinschaft der Posaunenchöre“.
Höhepunkt des Posaunentages war erneut die Schlussfeier auf dem Münsterplatz, bei der alle Bläserinnen und Bläser gemeinsam musizierten und neben Chorälen auch Stücke wie „Thank you for the music“ von ABBA zu Gehör brachten. Pfarrer Cornelius Kuttler, Leiter des EJW, griff noch einmal das Motto des 49. Landesposaunentags „gesehen – geliebt – gesandt“ auf: Christinnen und Christen seien gesandt und beauftragt. „Könnte das nicht Teil unseres Auftrags sein: dass wir zusammenhalten, wo sich Menschen auseinander bewegen, dass wir Brücken bauen über alle Meinungsverschiedenheiten und Unterschiede hinweg? Was uns verbindet, ist dies: Dass Gott auch die liebt, die völlig anderer Meinung sind als wir selbst.“
Weitere Berichte zum Landesposaunentag gibt es hier.