Eine Jahreshauptversammlung zu unterstützen, ist kein übliches Projekt für den EJW-Weltdienst. Im YMCA Südsudan war dies jedoch der Zündfunke für einen Neuanfang.
Bei einer Projektreise Ende des vergangenen Jahres haben YMCA Südsudan und EJW-Weltdienst offiziell eine Partnerschaft begonnen. Der Wunsch des YMCA für ein erstes gemeinsames Projekt war die Durchführung einer Jahreshauptversammlung.
Mit der Gründung des YMCA Südsudan 2014 wurden auch die Vorsitzenden gewählt. Gemäß der Satzung sollte vier Jahre später ein neuer Vorstand gewählt werden. Aufgrund des Bürgerkrieges war es 2018 jedoch nur wenigen Delegierten überhaupt möglich zu reisen und zur Jahreshauptversammlung zu kommen. Es stellte sich heraus, dass die für die Wahl nötige Anzahl an stimmberechtigten Delegierten nicht erreicht wurde. Für die Delegierten, die teils erhebliche Kosten und Mühen auf sich genommen hatten, um an der Jahreshauptversammlung teilzunehmen, war dies eine herbe Enttäuschung. Sie mussten ohne Ergebnisse den Heimweg antreten. In der Folge kam die Arbeit auf nationaler Ebene nahezu zum Erliegen.
Von einer Jahreshauptversammlung mit Wahl eines neuen Vorstandes erhofften sich die Verantwortlichen des YMCA Südsudan eine Neubelebung der Arbeit. Der EJW-Weltdienst fördert üblicherweise solche strukturellen Veranstaltungen nur selten. Das Anliegen, dem YMCA zu neuem Schwung und neuer Begeisterung zu verhelfen, wollte er jedoch gerne unterstützen. In Gesprächen wurde der YMCA Südsudan ermutigt, die Chance eines Treffens auch für eine Leiterschulung zu nutzen. Unterstützt wurde er dabei von Yirga Gebregziabher, ehemaliger Vorsitzender des YMCA Äthiopien.
Francis Mula, Generalsekretär des YMCA Südsudan und Ezra Baya, Jugendvertreter, besuchten im Vorfeld die aktiven YMCA und warben um die Teilnahme. Im Mai 2023 fanden die Leiterschulung und die Jahreshauptversammlung samt Vorstandswahl statt. Es waren ausreichend Delegierte dabei, um beschlussfähig zu sein und es konnte ein neuer Vorstand gewählt werden.
Bei einer Videokonferenz im Juni erzählten die Verantwortlichen begeistert von den Tagen. Die Delegierten sind neu inspiriert von der Idee des YMCA und dem, was der YMCA für junge Menschen im Südsudan tun kann. Einige Gäste, die den YMCA kennenlernen wollten, waren so begeistert, dass sie nun in ihren Orten einen YMCA gründen wollen. Mvolo freut sich bereits an einem neuen YMCA!
Der Länderausschuss ist dankbar, dass dieses nicht ganz übliche Projekt solche Früchte trägt!