Nigerias Landwirtschaft im Fokus

20.12.2023 | Tanja Maurer, Teilnehmerin der Landwirtschaftlichen Begegnungsreise

Einen besonderen Schwerpunkt hatte die landwirtschaftliche Begegnungsreise des EJW-Weltdienstes nach Nigeria in diesem Herbst: Vom 9. bis 19. November 2023 stand das Kennenlernen von Agrarinitiativen im Umfeld des YMCA Northern Zone und der Austausch mit Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind, im Fokus. Alle Teilnehmenden der achtköpfigen Reisegruppe kommen selbst aus einem landwirtschaftlichen Hintergrund. Tanja Maurer, Teilnehmerin der Reise, berichtet von inspirierenden und bereichernden Begegnungen:

Unser Abenteuer begann mit der Reise von Frankfurt nach Abuja, dem ersten Ziel: die Farm „Hope Eden“ von Shiekar und Annegret Kumbur in der Nähe der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 wird diese Farm mit einer Fülle an Herzblut und Hoffnung betrieben. Es war beeindruckend zu sehen, wie „Hope Eden“ nicht nur als landwirtschaftliches Anwesen, sondern auch als Ort fungiert, der Bildung ermöglicht und für viele Familien, denen Bildung sonst verwehrt bliebe, Unterstützung bietet.

Unsere Reise führte uns weiter nach Lafia, wo wir an der YMCA Youth Konferenz mit dem Thema „Green Skills for green Jobs“ teilnahmen. Ein inspirierender Austausch fand statt, sowohl zwischen der jungen Generation als auch zwischen den Geschlechtern.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter ins Landesinnere, um uns dort mit Farmern vor Ort zu treffen. Die Frauen tauschten sich über Methoden zur Konservierung von Früchten aus, während die Männer intensive Gespräche über Feldbesichtigungen, Produktionswege und Möglichkeiten abstimmten. Die Landwirtschaft in Nigeria ist eine Quelle unglaublicher Vielfalt, Leidenschaft und unermüdlicher Arbeit!

Zusätzlich zu den landwirtschaftlichen Aktivitäten besuchten wir verschiedene Gottesdienste und erkundigten uns über VSLA-Projekte (Village Savings and Loans Associations – Dorfsparverbände).

Die Agric Show (Landwirtschaftsausstellung) am Montag hat unsere Erwartungen übertroffen! Die Diskussionen mit den Landwirten über Ernte, Saatgut, Herausforderungen und Vermarktung waren äußerst faszinierend.

Wir wurden überall herzlich von Landwirten und ihren Familien empfangen, für uns ging es weiter nach Jos. Besonders bemerkenswert war das Treffen mit den Farmern der nachhaltigen Lebensmittelproduktion, die mit ihrer innovativen Bewässerungsmethode erfolgreich sind und so Hoffnung in ihrer täglichen Arbeit schöpfen. Ein weiteres Highlight war das Zusammentreffen mit der Kooperative der Geflügelzüchter, hier versuchen die Farmer in der Gemeinschaft die Produktion zu verbessern und effektiver zu gestalten.

Nigerias Landwirtschaft ist nicht nur ein Weg des Lebens, sondern auch ein Ausdruck von Kultur und Tradition. Die Menschen hier pflegen eine tiefe Wertschätzung für ihre Agrarlandschaften und nutzen jahrhundertealte Praktiken, um köstliche Produkte anzubauen, die reich an Geschmack und Nährstoffen sind.

Es ist inspirierend zu sehen, wie die Gemeinschaften in Nigeria durch die Landwirtschaft zusammenkommen. Bauernmärkte, Verkauf am Straßenrand und erzeugende Gemeinschaften werden zu pulsierenden Zentren der Begegnung, wo die Fülle an frischen Erzeugnissen eine Freude für die Sinne ist. Die Menschen teilen nicht nur ihre Ernten, sondern auch ihre Geschichten, Traditionen und eine unbeschreibliche Gastfreundschaft.

Mit viel Demut und einer Fülle an positiven Begegnungen im Herzen und gestärkt im Glauben kehren wir mit den Eindrücken aus Nigeria zurück ins herbstliche Deutschland. Ich bin zutiefst dankbar für die wertvolle Zeit, die Gastfreundschaft und Offenheit in Nigeria, die Unterstützung von Nvou, Caleb und Bathseba, unsere Reisegruppe, die sich mit ihren individuellen Stärken eingebracht hat, und natürlich unserem Gott, der über uns wachte und uns beschützte.

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