Gold, Silber, Platin, Palladium, Kupfer– jedes Handy birgt Schätze an teuren und seltenen Rohstoffen. 10 Millionen, oftmals funktionierende Althandys landen jährlich in deutschen Mülltonnen statt auf dem Recyclinghof. Organisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft in Baden-Württemberg setzen auf dem Kirchentag ein Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und sammeln Althandys.
100.000 Althandys in zwei Jahren – das ist das quantitative Ziel der Handy-Aktion fragen. durchblicken. handeln. Qualitatives Ziel ist es, mehr Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen zu schaffen und ungenutzte Handys zu recyceln. Zum Kirchentag sollen die Besucher deshalb ihre gebrauchten Mobiltelefone mitbringen, die sie an vier Stellen abgeben können. Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) sammelt im Zentrum Jugend im NeckarPark, das Deutsche Institut für ärztliche Mission (Difäm) und das Zentrum Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB) im Markt der Möglichkeiten auf dem Cannstatter Wasen sowie das Diakonische Werk Württemberg im Diakonie-Viertel an der Leonhardskirche. Die Erlöse aus der Aktion gehen zu gleichen Teilen an Entwicklungsprojekte kirchlicher Organisationen im Kongo, in Uganda und Äthiopien und an Umwelt- und Naturschutzprojekte. Die Deutsche Umwelthilfe und die Telekom Deutschland unterstützen die Aktion mit dem neu entwickelten Handysammelcenter.
„Der Konsum bei uns hat weltweite Auswirkungen“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, Landesstelle Brot für die Welt. „Jedes recycelte Handy ist ein Zeichen für unsere Wertschätzung der Schöpfung. Ein Beitrag, diese zu bewahren und verantwortungsvoll mit Mensch und Umwelt umzugehen.“ Zu diesem Thema gibt es beim Kirchentag auch verschiedene Veranstaltungen und Diskussionen. Bas Van Abel, der Kopf des „Fairphone“ wird beispielsweise am Samstag in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle kommen und sich mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler und dem Kirchentagspräsidenten Andreas Barner am Hauptpodium „Verantwortung, Markt, Ordnung“ beteiligen.
Partner der Sammelaktion sind:
Schirmherr der Handy-Aktion ist Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten in Baden-Württemberg.
Hintergrund:
Gebrauchte Handys sind zu schade zum Wegwerfen und enthalten wertvolle Rohstoffe, die nicht verloren gehen sollten. Vielen Handynutzern sind die globalen Zusammenhänge in der Handyproduktion und deren Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft wenig bewusst. Daher haben sich erstmalig Kirchen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft in Baden-Württemberg zusammen-geschlossen, um gemeinsam gebrauchte Mobiltelefone zu sammeln und über die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Herstellungsprozesses zu informieren. In den nächsten zwei Jahren sollen 100.000 Althandys zusammenkommen, die entweder weiterverwendet oder umweltgerecht recycelt werden.
Im Trägerkreis haben sich verschiedene Organisationen aus Baden-Württemberg zusammengeschlossen, die gemeinsam aktiv werden wollen. Sie kommen aus der Jugendarbeit, aus Kirche und Zivilgesellschaft, Aktionsgruppen, Fachdiensten und Eine-Welt-Organisationen. Die Projektpartner sprechen Kirchengemeinden, Schulklassen, Kommunen, außerschulische Bildungsträger sowie Einzelne oder Gruppen mit der Handy-Aktion an.
Weitere Informationen:
www.handy-aktion.de
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/