11.11.2013 - Eberhard Fuhr

Ein Fest der Begegnung

Foto: Florian Maier; Copyright: EJW

Zum vierten EJW-Fest kamen über 450 Menschen in den Bernhäuser Forst

Am gestrigen Sonntag war das EJW-Tagungszentrum Bernhäuser Forst Treffpunkt für über 450 Freundinnen und Freunde des EJW. Schon zu Beginn der Veranstaltung war der große Saal bei der Vorstellung des neuen Liederbuchs mit dem LAKI-PopChor unter Leitung von Hans-Martin Sauter und einer Band mit Hans-Joachim Eißler gut gefüllt. Es war ein Fest der Begegnung für junge Leute, Familien, aktive und ehemalige Mitarbeiter und auch für Ältere, die sich für die aktuelle Arbeit des größten konfessionellen Jugendverbands in Baden-Württemberg interessieren.

Eva und Sara Schnaidt aus Tübingen haben das EJW-Fest für ein Freizeitnachtreffen ihrer Israel-Freizeit genutzt. Sie waren vor allem vom neuen Liederbuch und von der Gastfreundschaft begeistert. „Das Singen war super und hat voll Spaß gemacht“ sagten die Studentinnen in der Mittagspause.

Für Hannelore und Werner Klein aus Kirchheim unter Teck, nach eigenen Angaben alte EJW-Freunde, war klar, dass sie bei dieser besonderen Veranstaltung dabei wollten, da sie dort viele Freunde treffen. „Prälat i. R. Paul Dieterich war mein Jungscharleiter und seit dieser Zeit bin ich dabei “ sagte Werner Klein. Er genoss die herzliche Atmosphäre und fühlte sich „wie zuhause."

Zum ersten Mal nach dem Umbau des Tagungszentrums war Alexander Schweiker aus Leutenbach im „Bernhäuser Forst“. Ihn beeindruckten die helle Architektur des Gebäudes und die freundlichen und fröhlichen Besucher. „Ich habe eine jahrzehntelange Verbindung zum EJW und schätze diese Arbeit sehr.“

Matthias Ruf, den Geschäftsführer des CVJM Gesamtverbandes in Deutschland, kam aus Kassel vor allem zur Einsetzung von Friedemann Berner, seit 1. Oktober Geschäftsführer des EJW. „Ich finde die Idee des EJW-Festes toll, da sich dort Freunde, Förderer und Aktive treffen können. Ich habe heute sogar Freunde meiner Eltern getroffen, von denen ich gar nicht wusste, dass diese zum Jugendwerk gehören."

Festreferat zum Thema Werte, Normen und Gewissen

links: Andreas Malessa, rechts: Jürgen Kehrberger, Fachlicher Leiter des EJW. (Foto: Florian Maier; Copyright: EJW)

Nach der Mittagspause stellte Andreas Malessa, Prediger, Moderator und Journalist, das Thema Werte, Normen und Gewissen in den Mittelpunkt. In seinem Referat ging es um Wirtschaftsethik („Moral der Zahl“), das gesellschaftliches Miteinander,  Ehe und Familie und das aktuelle Thema Homosexualität. „Die Frage ist weder von den Humanwissenschaften,  noch von der Theologie beantwortet, ob Homosexualität eine genetische Schöpfungsvariante, familiär oder sozial erworben oder eine frei wählbare Lebensform ist“ so Malessa. „Entscheidend für ein Christsein sind aber Kreuz und Auferstehung, Glaube und Taufe.“ Deshalb müsse die Kontroverse keine kirchenspalterische Tendenz haben. Nach Malessa könne man mit den Antworten noch zehn Jahre warten, weil „Menschen, deren Kinder schwul oder lesbisch sind, ganz anders darüber reden.“ Wichtiger war ihm auf den Unterschied zwischen Werten und Normen hinzuweisen. „Normen werden allzu gern gebrochen. Wer Werte herausstellt, aber Normen mit Füßen tritt, handelt paradox. Diese Paradoxie nennt die Bibel Sünde“. Für ihn gilt die zentrale biblische Botschaft „Ich und du genügen Gott, weil Christus für uns gestorben ist.“

Worte, die bewegen

Dieter Braun (Foto: Florian Maier; Copyright: EJW)

Bei einer Gesprächsrunde berichtete Jugendevangelist Dieter Braun, wie Modelle der Jungendevangelisation heute entwickelt, erprobt und multipliziert werden. In Kooperation von EJW, CVJM-Landesverband in Württemberg und CVJM-Gesamtverband, sowie unterstützt vom EJW-Förderverein begleitet er in dieser Woche zusammen mit 10 Mentoren 19 Studierende bei der Durchführung von 11 Jugendwochen in Württemberg. „In unterschiedliche Menschen investieren, damit unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Formen der Jugendevangelisation unterschiedliche Jugendliche erreichen“ so fasste er die Beauftragung für seine Aufgabe zusammen. Ziel der Jugendwochen sei es, dass weniger Mitarbeiter eine Form finden, die gelebt werden kann. „Ein Feuerwerk bei der Jugendevangelisation bringt nichts.“

„Sport ist der Schlüssel, um das Evangelium weiterzugeben“

Johannes Eckstein (Foto: Florian Maier; Copyright: EJW)

EK-Sportreferent Johannes Eckstein hob bei der Gesprächsrunde hervor, dass Jugendwerke, CVJM und Kirchengemeinden mit Sportangeboten große Chancen hätten, Menschen zu erreichen, die von der klassischen Jugendarbeit nicht erreicht werden. „Sport soll auch innerlich bewegen, denn wir wollen mit unseren Angeboten auch Herzen bewegen.“ Sport schaffe Gemeinschaft, über Sport wachsen Beziehungen und mit dem Sport könne auch ein etwas anderes Bild von Christsein vermittelt werden. „Der Sport ist der Schlüssel, um das Evangelium weiterzugeben.“ Deshalb ist er mit dem Workshop „Sport und Glaube“ viel unterwegs, vermittelt Grundlagen wie beispielsweise eine Andacht so gestaltet werden kann, dass sie ankommt, regt zum Erfahrungsaustausch an und sorgt für Vernetzung der verschiedenen Eichenkreuz-Sportgruppen im EJW. Eine große Chance sieht Eckstein auch bei neuen Mannschaftssportarten. „Es gibt Menschen, die haben Lust sich zu bewegen, aber noch nicht die richtige Sportart gefunden.“ Er lud die Anwesenden ein, Trendsports gleich in der Turnhalle auszuprobieren.

Gottes Wort in Beziehung zu Menschen setzen

Gottfried Heinzmann (Foto: Florian Maier; Copyright: EJW)

Beim abschließenden Gottesdienst im bis auf den letzten Platz besetzten großen Saal wurden Friedemann Berner (Geschäftsführer des EJW), Raphael Fauth (Pfarrer z.A. im EJW), Achim Großer (Bereichsleiter Häuser und Freizeiten), Stefan Hoffmann (Landesreferent EJW-Weltdienst) und Friedrich Veil (Projektreferent Posaunenarbeit) in ihre Ämter eingeführt. In der Predigt zu Hebräer 13 ging Pfarrer Gottfried Heinzmann, Leiter des EJW, vor dem Hintergrund des historischen Datums vom 9. und 10. November und den zahlreichen Stellenwechseln in der Landesstelle auf die „Lehrer“ ein, „die euch das Wort Gottes gesagt haben“ (Hebr. 13,7) . Es sei das Vorrecht der Jugend, nach vorne zu blicken und zukunftsorientiert zu leben. So berichtete er von Julius von Jan, einem jungen schwäbischen Pfarrer aus Oberlenningen aus der Zeit der Hitler Diktatur, für den nach der Reichspogromnacht der Zeitpunkt gekommen sei, auf der Grundlage des Wortes Gottes Widerspruch zu wagen. Eine andere „Vertreterin der Verkündigungsgeschichte im EJW“ sei Agnes Lumpp gewesen. „Sie wurde 1934 zur Leiterin der Mädchenarbeit in Württemberg berufen. Unermüdlich reiste sie durch die Gegend, hielt Bibelabende, Treffen und Freizeiten. Sie predigte lebensnah und lud die Mädchen in eine verbindliche Jesus-Nachfolge ein. Mit Kriegsbeginn wurden alle Freizeiten verboten. Doch auch hier gab sie nicht klein bei. Sie erfand die „Paulas“ als Freizeitersatz. Sie gewann Pfarrersleute dazu die Mädchen ins Pfarrhaus einzuladen und dort übernachten zu lassen. Sie selbst oder eine Mitarbeiterin kamen dann, um das Programm zu gestalten und das Evangelium zu verkündigen. Die Bibelarbeiten waren den Mädchen wichtig, weil sie Orientierung gaben in dieser schwierigen Zeit. Wie durch ein Wunder sind diese „Paulas“ von der Gestapo nie entdeckt worden.“  Mitten hinein in die gesellschaftlichen, strukturellen und personellen Veränderungen komme die Botschaft des Hebräerbriefes:  „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Dieser weise uns den Weg in die Zukunft. Es gebe eine Zukunft in einer Welt, die sich selbst zugrunde richtet, Hoffnung für einen Menschen, der sich aufgegeben hat und Erbarmen in einer Gesellschaft, die Schwache gnadenlos aussortiert. „Sein Wort wirkt. Ohne äußere Macht. Wenn es verkündigt wird. Weitergesagt. Erzählt. Gelesen. Ausgelegt. Wenn es kreativ ins Spiel gebracht wird. Wenn es in Beziehung gesetzt wird zu dem Leben von jungen Menschen.“

Eberhard Fuhr
Landesreferent für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising

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Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/ 

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Benjamin Hiller

Lehramtsreferendar

"Auch mit Gott und Jesus kann, darf und soll man Spaß haben und sich an seiner Schöpfung freuen. Ein Leben mit Jesus ist ein Riesengewinn, vor allem, wenn man viel Spaß dabei hat."

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