Zum Wallfahrtsziel junger evangelischer Christen wird jedes Frühjahr das Weissacher Tal. Dann ruft der sogenannte Powerday. Dahinter verbirgt sich ein prall gefüllter, erlebnisorientierter Schulungstag für junge Mitarbeitende.
Unter dem Motto „Get the move" ging es am vergangenen Samstag in der Cottenweiler Seeguthalle morgens schon mit über 400 Menschen zur Sache. Die Band „Freequency" vertrieb mit druckvollen Worship-Songs jede Rest-Müdigkeit bei den oft weit Angereisten. Persönliche Fragen brachten in eine innere Bewegung und große Luftmatz-Bälle animierten die Menge zum spielerischen Riesen-Volleyball-Spiel.
Jugendarbeit am Puls der Zeit
Diesen Untertitel des Powerdays lösten die 50 Seminare und Workshops ein, die im Anschluss zum ersten Mal im Bildungszentrum „Weissacher Tal" durchgeführt werden konnten. Vom Projektmanagement bei Jugendgottesdiensten über neue Formen der Spiritualität, von der „Schulbeweger"-Kampagne bis zu praxisnahen Workshops zu Moderation, Videoclips oder und Streetdance reichte die Palette.
Am späteren Nachmittag rockten dann fünf junge Nachwuchsbands die Seegut-Halle. EIGENSINNiCH, ein etabliertes Bandnachwuchsfestival, zeigte wieder einmal, was bei jungen Christen an musikalisch-kreativem Nachwuchs in den Startlöchern steht. Das Rennen machte eine Hardrock-Band aus dem Raum Calw, die erst seit Herbst in derjetzigen Besetzung spielt. Die professionell besetzte Jury entschied sich für die Jungs von „assigned", was so viel wie „beauftragt" bedeutet. Das Selbstverständnis der jungen Band lässt grüßen.
Bei dem parallel stattfindenden Diskussionsforum in der methodistischen Christuskirche zum Thema „Die Kirche ist tot - es lebe die Kirche" engagierten sich die Gesprächsteilnehmer intensiv. Vertreter der Kirchenleitung begrüßten Impulse aus der jüngeren Generation, betonten aber auch die Wichtigkeit von Strukturen. Junge Querdenker forderten mehr Freiräume für neue Formen, Kirche zu leben. Es solle nicht gleich jedes Feuerchen mit Feuerlöschern umstellt werden. Gottes Geist und neuen Experimenten solle mehr Raum gegeben werden. „Die Kirche muss mehr brennen..." meinte einer der Podiumsgäste.Um Leidenschaft und Herzblut ging es auch abends beim zweistündigen „Get the move"- Jugendgottesdienst. Was bringt Menschen wirklich in Bewegung? Dirk Walliser, Theologe und Unternehmensberater aus Essen, verwies auf den leidenschaftlich liebenden Gott der Bibel. Leidenschaft und Mitgefühl, im Englischen mit „passion and compassion" auch sprachlich verknüpft, das seien die Energiequellen für eine engagierte christliche Jugendarbeit. An meditativen und interaktiven Gebetsstationen konnten die rund 600 Besucher für sich oder mit anderen dieser Bewegung Gottes nachspüren, bevor die Band „Freequency" in einen leidenschaftlichen Worship-Teil mit hinein nahm.
Der nächste Powerday, gemeinsam von der Evangelischen Missionsschule Unterweissach und dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg veranstaltet, ist für März 2012 geplant.
Reinhold Krebs
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/