Heidrun Lieb vom Kirchenfernsehen im Gespräch
mit Landesbischof Frank O. July.
mehr Informationen zur ChurchNight: www.churchnight.de
Ungewöhnliches erwartete die Besucher des Jesus-Treff-Gottesdienstes am Abend des 28. Oktober in der Stuttgarter Jugendkirche. Schon am Eingang brannte ein Gettofeuer. Vorn in der Kirche verbarg ein Vorhang Bett und Bischof. Was macht ein Bischof auf der Bettkante?
Dass evangelische Kirche ausgeschlafen und präsent ist, machte Bischof July deutlich:
Hell seien Menschen, die sich vom Evangelium hell machen lassen, hellwach werden und auf andere ausstrahlen. Evangelisch in unserer heutigen Zeit bedeute: Selbstbestimmt Christ sein zu können, in einer freien Weise in dieser Gesellschaft Stellung zu beziehen, vom Glauben zu erzählen und andere dazu einladen.
Auf die Frage, ob die die Kirche denn verschlafen sei und Anschluss an die Moderne verpasst hätte, betonte Bischof July:
"Wir sind die Kirche, Sie sind die Kirche, junge, mittelalte und alte Menschen, so wie die Menschen in dieser Kirche sich einbringen und engagieren. Wenn wir mal schläfrig sind, muss es manche geben, die dann sagen: das ist uns zu trübe und zu schläfrig. Wir machen mal etwas los, dass man aufwacht."
Die Kirche hier sieht eher wie eine Baustelle aus.
"Etwas ungewöhnlich, gebe ich zu. Durchaus geschmackvoll. Gut, dass man das Kreuz und den Altar noch sieht. Eins zeigt sich, dass jeder von uns ein bestimmtes Milieu; eine Atmosphäre braucht. Manche Älteren lieben eher eine große Kathedrale mit Orgelmusik. Das gefällt mir auch gut.
Junge Menschen mögen eher einen Raum, in dem sie sich unverkrampft bewegen können.
Wie schaffen wir es, dass Junge und Ältere auch Räume der Begegnung haben, wo wir unser Christsein miteinander bezeugen können. Wo erleben sie sich zusammen als Teile der einen Kirche."
Was bedeutet der Reformationstag für Sie persönlich?
"Ich glaube, dass dadurch die Menschen frei geworden sind auch in Glaubensfragen ihr persönliches Gewissen einzubringen, dass sie nicht nur das geglaubt haben, was ihnen vorgesetzt wurde, sondern sie wurden eingeladen, sich selbst zu bilden. In der Reformationszeit begann die Zeit, wo die Menschen eine Chance bekommen haben, selbst zu lesen, zu schreiben, sich selbst an Hand der Bibel ein Urteil zu bilden. Ganz wichtig ist, dass Menschen eingeladen sind, sich nicht einfach von oben herab etwas sagen zu lassen, sondern selbst die Bibel an die Hand zu nehmen und dann miteinander Kirche zu bilden."
Was wünschen Sie sich persönlich für die ChurchNight?
Dass die ChurchNight bei den Jugendlichen ein fester Begriff im Kopf wird.
Dass wir ChurchNight als eine aktuelle Wohlfühlnacht der Reformation einführen. Und dass diese Halloween-Gehabe an vielen Stellen dadurch ersetzt wird. Die Getto-Feuer sind da net schlecht.
Für extra eingeladene Pressevertreter wurde in Kompaktform über die diesjährige ChurchNight-Kampagne des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg informiert.
Eine Powerpoint-Präsentation zeigte die kreative Vielfalt, mit der in einzelnen Gemeinden ChurchNight-Veranstaltungen durchgeführt wurden. An über 300 Orten in Württemberg und darüber hinaus wird der Reformationstag mit einer ChurchNight gefeiert.
Übersicht Veranstaltungsorte: www.churchnight.de/churchnight-in
Dass Gettofeuer auf dem Marktplatz Menschen anzieht, hat Kurt Schmauder vom CVJM Fellbach bei der letzten ChurchNight erlebt.
Markante Sprüche aus Luthers Tischreden brachte Herr Bolle aus Pfullingen als Martin Luther zu Gehör.
Ein Ausschnitt aus einem selbstgedrehten Lutherfilm der Jungschar Ditzingen vermittelte ungewöhnliche Ansichten der alten Geschichte.
Man darf gespannt sein, mit wieviel kreativer Phantasie ChurchNight-Veranstaltungen in diesem Jahr durchgeführt werden.
Film vom Kirchenfernsehen von Bettina Ditzen zum Interview mit Landesbischof July: www.kirchenfernsehen.de
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/