Gemeinsam kann etwas bewegt werden – das erlebte MdL Karl-Wilhelm Röhm bei seinem Besuch am Bildungszentrum Nord am eigenen Leib. Schüler des Kompetenztrainingskurses ließen den bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion buchstäblich vom Boden abheben. Auf einer „Schwebeplatte“ nahm der Abgeordnete Platz, und auf sein Kommando zogen die Schüler an den an allen Seiten angebrachten Seilen. „Bei solchen Aktionen erleben die Schüler, dass es auf jeden ankommt, wenn Teamarbeit gelingen soll“, erläuterte Jugendreferentin Manuela Heim, die gemeinsam mit Karoline Puschmann die Aktion anleitete. Beide sind aus dem Kompetenztrainingskurs am Reutlingen Bildungszentrum Nord (BZN) nicht mehr wegzudenken. „Wir sind froh, dass das Evangelische Bezirksjugendwerk Reutlingen uns als starker Kooperationspartner zur Seite steht“, berichtete Schulleiterin Claudia Reiner von der Gemeinschaftsschule am BZN. Solche Kooperationen mit Partnern von außen seien gerade für Ganztagsangebote von großer Bedeutung – aber die Rahmenbedingungen dafür noch unzureichend, erläuterte die engagierte Schulleiterin. Die Koordination der Angebote und die Vielzahl unterschiedlicher Landesprogramme habe ihr schon manche schlaflose Nacht bereitet.
Qualitätsvolle und verlässliche Partner
„Ähnliches beobachten wir an vielen verschiedenen Stellen im Land“, so der Projektreferent Oliver Pum vom Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, der gemeinsam mit Landesschülerpfarrer Wolfgang Ilg die Begegnung organisiert hatte: „Bei der letzten Erhebung im Jahr 2013 kooperierte bereits jede vierte Schule im Land mit der evangelischen Jugendarbeit, Tendenz steigend“, so Pum. Die Träger der Jugendarbeit seien bei den Schulen als qualitätsvolle und verlässliche Partner gefragt, kämen aber jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen. Inwiefern gerade die evangelische Jugendarbeit als konfessioneller Träger sich einbringen kann, verdeutlichten Ralf Dörr, Susanne Fiesel und Pétur Thorsteinsson, die für das Evangelische Bezirksjugendwerk Reutlingen unter anderem die Ausbildung von Schülermentoren, aber auch Angebote der Schulseelsorge an verschiedenen Schulen im Landkreis Reutlingen verantworten. „Gerade bei der Schulseelsorge investiert die Landeskirche zugunsten der jungen Menschen“ unterstrich Schuldekan Ulrich Ruck und verdeutlichte, wie wichtig solche Angebote insbesondere in Krisenzeiten seien, beispielsweise wenn Schüler mit dem Thema Tod konfrontiert sind.
Forderungspapier zur Ganztagesschule veröffentlicht
Karl-Wilhelm Röhm zeigte sich interessiert an der Fülle der verschiedenen Angebote, die bislang weitgehend aus kirchlichen Mitteln finanziert werden. Bei einem Ganztagsgipfel werde die Landesregierung solche Konzepte auswerten und Vorschläge aufnehmen, wie außerschulische Partner zukünftig noch besser eingebunden und für ihre Arbeit angemessen finanziert werden könnten. Vorschläge dazu lagen bei der Reutlinger Begegnung am 21. November 2016 druckfrisch auf den Tisch. Ein Zusammenschluss aus Jugendverbänden, Kirchen und dem Landessportverband hat kürzlich ein Forderungspapier zur Förderung der Ganztagsbildung vorgelegt. „Als außerschulische Partner setzen wir uns dafür ein, dass junge Menschen im Ganztag die Breite des Gemeinwesens erleben – daher müssen Vereine, Verbände und die Kirchen besser eingebunden werden“, so Pum. An diesen Forderungen messe man das Versprechen der Landesregierung, die Ganztagsangebote qualitätsvoll und in Kooperation mit den Partnern auszubauen. Dass dafür Teamgeist gefragt ist, musste dem leidenschaftlichen Sportler Karl-Wilhelm Röhm nicht eigens gesagt werden. Als er am Ende einen Fußball des Evangelischen Bezirksjugendwerks Reutlingen erhielt, versprach er, auch im Blick auf bildungspolitische Fragen den Ball aufzunehmen, den die evangelische Jugendarbeit an diesem Tag gespielt hatte.
Weitere Informationen:
Bericht in der Landesschau:
Beim Ganztagsgipfel der Landesregierung am 24.11.2016 wurden die Forderungen an verschiedener Stelle eingebracht. EJW-Projektreferent Oliver Pum wurde für die außerschulischen Partner von der SWR-Landesschau interviewt. Der Landesschau-Beitrag ist hier zu sehen (ab Minute 3:00):
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/