Pfarrer Dr. phil. Wolfgang Neuser, MBA ist seit 1. Oktober 2005 Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbands. Er übernimmt diese Aufgabe von Ulrich Parzany, der in Ruhestand geht.
Seit 1991 war Wolfgang Neuser Leiter des CVJM-Kollegs, dem CVJM-eigenen Aus- und Fortbildungsinstitut für christliche Jugendarbeit.
von links nach rechts
Klaus Sturm, Leiter des ejw
Wolfgang Neuser, CVJM-Generalsekretär
Hermann Hörtling, Fachlicher Leiter des ejw
Karl-Heinz Stengel, Präses CVJM-Gesamtverband
Harald Alber, Vorsitzender des ejw
Nach seiner persönlichen Prioritätensetzung befragt, antwortete Neuser:
"An erster Stelle steht die Beziehung zu Gott; sie ist fundamental für meine Lebens- und Arbeitsgestaltung.
An zweiter Stelle steht die Beziehung zu meiner Frau.
Erst dann kommt die Arbeit. Nur wenn die ersten beiden Beziehungen gesund sind, kann ich effizient arbeiten. Dann kann ich aber auch arbeiten!"
Zur Person: Wolfgang Neuser
Der Hauptausschuss des CVJM-Gesamtverbandes hat in seiner Sondersitzung am 15. Januar 2005 Pfarrer Dr.Wolfgang Neuser als Nachfolger von Ulrich Parzany mit Wirkung vom 1.Oktober 2005 zum Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes
berufen.
Wolfgang Neuser wurde am 23.11.51 in Siegen geboren. Er ist seit 1975 mit Birgit, geb. Schäfer, verheiratet. Das Ehepaar hat zwei erwachsene Töchter. Wolfgang Neuser hat eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und danach
von 1973 bis 1978 evangelische Theologie in Oberursel, Marburg, Mainz und Heidelberg studiert. Er war Vikar in Bad Laasphe, danach von 1978 bis 1990 Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Hilchenbach, Kirchenkreis Siegen (Evangelische Kirche von Westfalen).
1990/91 schrieb er in einem Studienjahr seine Dissertation zum Thema "Schulgottesdienst als sabbatliche Unterbrechung des Schulalltags eine
Chance für Schule und Kirche³ und wurde 1992 zum Dr. phil. an der Universität-Gesamthochschule Siegen im Fach "Evangelische Theologie und ihreDidaktik² promoviert.
Seit 1991 ist Dr. Wolfgang Neuser Direktor des CVJM-Kollegs in Kassel. 2000 - 2002 führte Wolfgang Neuser ein berufsbegleitendes Studium zum Master of Business Administration (MBA) an der Steinbeis-Akademie für Unternehmensführung, Stuttgart/Donau-Universität Krems durch, das er mit
Auszeichnung abschloss. Er ist seit 2004 Mitglied der Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend.
Der Vorstand hat Dr. Wolfgang Neuser nach seiner Berufung durch den Hauptausschuss bis zur Klärung der zukünftigen Ausrichtung der Arbeit des
CVJM-Kollegs auch mit der Leitung des CVJM-Kollegs beauftragt. Bei seiner Vorstellung im Hauptausschuss hat Dr. Wolfgang Neuser die Kernaufgaben des CVJM-Gesamtverbandes betont:
1. Koordinierung der Zusammenarbeit mit den Mitgliedern,
2. Pflege der Beziehungen zu Kirche, Gesellschaft und Staat, zu anderen christlichen Jugendverbänden und in der internationalen Gemeinschaft des CVJM,
3. Aus- und Fortbildung Hauptamtlicher im CVJM.
Der CVJM-Gesamtverband solle das tun, was die Mitgliedsverbände selber nicht tun könnten oder was gemeinsam besser getan werden könne.
Er betonte seine gute Zusammenarbeit mit dem bisherigen Generalsekretär und nannte zwei Gründe, die für ihn ausschlaggebend seien, die Berufung zu
akzeptieren: Er sehe auch diesen neuen Dienst als Gottes Platzanweisung. Und er leite gern und verstehe diese Tätigkeit als Dienen.
Auszüge aus dem Bericht von Wolfgang Neuser bei der Delegiertenversammlung des CVJM-Gesamtverbandes
Oktober 2005
GERA 2008:
Gemeinsam Entwickeln Realisieren Aufbrechen
Ich knüpfe mit der Themaformulierung in doppeltem Sinne an Gera an: Zum einen möchte ich deutlich machen, dass ich keinesfalls bei Null anfange. Ich könnte auch den Bericht von Ulrich Parzany von vor zwei Jahren "CVJM 2008 – Folgerungen aus dem CVJM-Kongress 2003 in Gera" vortragen, so zukunftsweisend ist dieser. Ich darf meine Arbeit in einem bestellten Haus beginnen, nur mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass etwaige Renovierungsmaßnahmen nichts kosten dürfen. Zum anderen umreißen die vier Begriffe sehr gut mein Programm.
Gemeinsam
Das Schlüsselthema meines Berichtes und meiner künftigen Arbeit lautet also "gemeinsam"! Bekanntlich ist die Bitte Jesu um Einheit im Glauben an ihn "Damit sie alle eins seien" (Joh.17,21) zur Weltbundlosung erhoben worden. Und es überrascht schon, wie penetrant sich dieser Auftrag durch die Pariser Basis und die Satzung des Gesamtverbandes zieht.
Gemeinsamkeit und Vertrauen sollen in allen Dimensionen wachsen: zwischen den Mitgliedsverbänden, zwischen den Mitgliedsverbänden und dem GV und auch innerhalb der GV-Arbeit in Geschäftsstelle, Häusern und Referentenkreis. Erreicht wird die Stärkung der Beziehungen und des Vertrauens durch Beteiligung der Gremien. Ob es davon zu viele gibt, muss möglicherweise überdacht werden. Zunächst bieten sie die große Chance der rechtzeitigen Einbindung und Partizipation.
Wir müssen m.E. die Qualität unserer Prozesse, also unsere Kommunikation verbessern und die Ablauforganisation optimieren. So kann Vertrauen wachsen und effizienter gearbeitet werden. Das war das zentrale Anliegen von Gera: Zukunftsfähig durch Zusammenarbeit.
Der Vorstand möchte für seinen Zuständigkeitsbereich, dass mit Zielvereinbarungen geführt wird. Dieses Instrument ist zur Beteiligung aller Betroffenen höchst geeignet. Ziele der Arbeit sollen also nicht vorgegeben, sondern mit den Mitarbeitenden gefunden und vereinbart – und dann auch erreicht werden. Dazu müssen die Ziele konkret, durchführbar und überprüfbar formuliert werden. Ein solcher gemeinsamer Prozess motiviert und hilft zu Entscheidungen. Er dient der Überprüfung der eigenen Arbeit und hilft, Konflikte zu lösen.
Schließlich noch ein Wort zur vertikalen Dimension der Gemeinsamkeit über den Mitgliedsverband und Deutschland hinaus.
Der CVJM ist von unten nach oben aufgebaut. Jede Ebene ist gegenüber der nächst globaleren autonom. Lokal geht eindeutig vor global. Das gilt für Entscheidungen und die Aufgabenübernahme (Subsidiarität). Seit 150 Jahren haben sich aber offenbar auch die jeweils globaleren Ebenen bis hin zum Weltbund bewährt, denn wenn eine globalere Ebene etwas für die lokaleren Ebenen tut, dann ja nicht, um die lokale Arbeit zu stören, sondern zu fördern! Jeder Kontakt zum größeren CVJM ist eine Bereicherung, eine Horizonterweiterung, eine Stärkung des überregionalen, internationalen Images und der Geschwisterschaft über alle Grenzen hinweg. Die lokalere Ebene hat den Gewinn von den Aktionen der globaleren Ebene.
Verbandsegoismus, Kleinstaaterei sind kontraproduktiv für unsere Arbeit. Der CVJM steht für ökumenische und geografische Weite, für Interkonfessionalität und Internationalität.
Entwickeln - Realisieren
Beides, Evangelisation und Diakonie, bündelt sich auch in der ganzheitlichen Bildungsarbeit, die den CVJM seit seinen Ursprüngen kennzeichnet. Es entspricht dem Auftrag des CVJM, wenn Vereine die Ressourcen und die Courage aufbringen, einen Kindergarten, eine Kindertagesstätte oder sogar eine Schule in ihre Trägerschaft zu übernehmen, um junge Menschen zu ermutigen und zu befähigen, ihr Leben in Eigenverantwortung und im Horizont der Hoffnung aus dem Glauben zu gestalten. Als freier Bildungsträger zu agieren macht für den CVJM solange Sinn, wie er über die entsprechende Personalberufung das CVJM-Profil der Bildungseinrichtung prägen und erhalten kann und will, nämlich zur Persönlichkeitsbildung, zur Sinn- und Wertorientierung aus dem christlichen Glauben und zur Stärkung der sozialen Kompetenz beizutragen.
Eine besondere Herausforderung stellte zu allen Zeiten die Berufsausbildung junger Menschen dar, heute allerdings mehr denn je aufgrund der katastrophalen Lehrstellensituation. Was können wir hier tun, und wenn es nur kleine Schritte sind?
Aus dem breiten Aufgabenspektrum hat der Vorstand diese drei vorrangigen Aufgaben bzw. Herausforderungen benannt:
1. Ganztagsschulen – welche Aufgaben erwachsen daraus für den CVJM?
2. Perspektivlosigkeit Jugendlicher angesichts von Lehrstellenmangel und Arbeitslosigkeit – was können wir tun?
3. Internationalität, insbesondere hinsichtlich des Ausbaus der Freiwilligendienste und des Zusammenwachsens in Europa
Der missionarische Auftrag des CVJM nötigt uns, uns diesen Herausforderungen zu stellen.
Aufbrechen
Unsere Visionen für die CVJM-Arbeit leiten sich von der großen biblischen Vision des vollendeten Reiches Gottes her. Wir sind mit allen anderen Christen längst aufgebrochen, in einem bereits erneuerten Leben unterwegs auf dieses überaus verheißungsvolle Ziel. Aber mit der einmaligen Umkehr ist es bekanntlich nicht getan. Unser Christsein wie der CVJM bedürfen der ständigen Erneuerung, der täglichen Buße, also des immer erneuten Aufbrechens aus Trägheit oder Aktivismus zur lebendigen Gemeinschaft mit Jesus Christus. Die Vision eines CVJM, der unverwechselbar etwas vom Reich Gottes abbildet, müssen wir zu heutigen konkreten Zielen herunterbrechen. Die Pariser Basis steckt den Rahmen. Die Vollendung des Reiches Gottes müssen wir nicht schaffen, die übernimmt der, der den Anfang gemacht hat: Jesus Christus. Darum lasst uns Gemeinsam Entwickeln Realisieren Aufbrechen.
Vollständiger Bericht zum Download (480 kb)
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/