15.04.2015 - Text: Peter Dietrich / Redaktion: Eberhard Fuhr)

Nie trainiert und doch gewonnen

Foto: Peter Dietrich (Copyright: EJW)

33 Mannschaften beim KonfiCup-Landesfinale 2015 beim SV Grün-Weiß Stuttgart-Sommerrain

Der Fußball-Konfirmanden-Cup wächst und wächst: Am 11. Landesfinale auf den Anlagen des SV Grün-Weiß Sommerrain in Stuttgart nahmen 33 gemischte Teams teil. Manche Begegnungen gingen sehr eindeutig aus, der Rekord lag bei 7:0, andere spannende Partien wurden erst beim Neunmeterschießen entschieden.

Wer zählt zu den Favoriten? In welchen Kirchenbezirk würde der Wanderpokal diesmal gehen? Das war vor dem Konfi-Cup-Landesfinale absolut nicht abzusehen. Weil Konfirmanden des Vorjahres nicht mehr mitspielen dürfen, sind in jedem Jahr alle Mannschaften völlig neu. So hat jedes Team, zu dem mindestens zwei Mädchen gehören müssen, reelle Chancen auf den Sieg. Die Begeisterung und Hoffnung waren groß. In Württemberg haben diesmal mehr als 6000 Konfirmanden mitgespielt.

„Manche sehen professionell aus“

Mit zwei Mädchen und sechs Jungs war das Team aus Illingen-Schützingen (Kirchenbezirk Mühlacker) zum Landesfinale des Konfi-Cups 2015 angereist. „Wir haben nie trainiert, auch letztes Mal nicht“, sagte die Konfi-Mitarbeiterin Elfriede Dagenbach. „Aber ein paar gute Fußballspieler habe ich schon.“ Auf Bezirksebene hatte das Team beim Elfmeterschießen gewonnen. Wie sind die Chancen? „Das kann ich nicht einschätzen“, sagte Dagenbach zu Beginn des Landesfinales. „Ich kenne die anderen Mannschaften gar nicht, manche sehen professionell aus.“ Das Team war mit dem Zug angereist, pünktlich zum ersten Spiel reisten die Fans nach. Das Team gewann dieses Spiel, wie jedes folgende Spiel auch, ohne Ausnahme. Das letzte Spiel war das Finale, Illingen-Schützingen besiegte Maichingen (Kirchenbezirk Böblingen) mit 3:1 und war damit strahlender Landessieger. Auf ihn wartet das Konfi-Cup-Finale der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am 1. Mai in Köln.

Der Kirchenbezirk Böblingen hatte den Konfi-Cup das erste Mal organisiert, inzwischen sind Dreiviertel der Kirchenbezirke in Württemberg beim Konfi-Cup dabei. Maichingen hatte sich den Weg ins Endspiel bei einem spannenden Neunmeterschießen gegen Unterjesingen erkämpft, es endete 6:5. Unterjesingen sicherte sich gegen Nellingen/Oppingen den dritten Platz.
 
Konfi-Cup ist Teamarbeit

Er ist in Württemberg eine Teamarbeit des Eichenkreuz-Sports im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW), des Württembergischen Fußballverbands, der Evangelischen Akademie Bad Boll, dem Pädagogisch-Theologischen Zentrum (ptz), dem Evangelischen Landesjugendpfarramt in Württemberg, Kirche und Sport und dem CVJM-Landesverband in Württemberg. In diesem Jahr wurde das Landesfinale von der Kampagne „Kirche macht was aus deiner Idee“ unterstützt. Sie stiftete sämtlichen Teams im Landesfinale das offizielle  Konfi-Cup-Shirt.

Zum Beginn des Landesfinales hielt Pfarrer Steffen Kaupp, Landesreferent für Vielfaltskultur im EJW, eine kurze Andacht über den Gott, der jeden willkommen heißt. Dann die Einweisung: Abseits gibt es keines, Schienbeinschützer sind Pflicht, die Damen müssen ihren Schmuck ablegen und die Mannschaften ihre Bälle selbst wieder ins Feld holen. Dann ging es los, für ein Team übrigens recht kurzfristig: Isny im Allgäu war nachgerückt, Pfarrer Stefan Ziegler hatte den Termin gar nicht mehr eingeplant. Also hatte er seinen Laptop dabei, um am Rande des Spielfelds dem Sonntagsgottesdienst den letzten Schliff zu geben.

Wunsch und Skepsis

„Wir gewinnen“, sagte Manuel Breitkopf vom Team Conweiler-Straubenhardt, um dann gleich einzuschränken: „Es ist halt der Wunsch.“ Sein Mannschaftskollege Philipp Flaig gab sich dagegen skeptisch: „Wir kennen die alle noch nicht, wir wissen nicht, wie die spielen.“ Am Ende belegte das Team einen guten neunten Platz. Walter Fischer, Kirchengemeinderat und Betreuer des Teams aus Mittelstadt, berichtete von großer Begeisterung: „Die sind voll dahinter.“ Nicht nur die Jungs der Mannschaft spielen in der C-Jugend Fußball, das galt auch für zwei der vier Mädchen. Generell fielen beim Landesfinale sehr viele gute Spielerinnen auf, die den Jungs an Einsatz in nichts nachstanden – in Schürfwunden übrigens auch nicht. Das Team aus Kirchheim-Ötlingen litt darunter, dass ihm der eingeplante Torwart fehlte, so gelang ihm der Einzug in die höheren Runden nicht.

Morgens um sieben


Schon am sieben Uhr am Morgen hatte die Reise für das Team aus Aalen-Fachsenfeld begonnen. Das Team musste auf seinen Topspieler Tim verzichten, der hatte ein wichtiges Spiel im Verein. Das hätte Celina Straka auch gehabt, dennoch kam sie mit zum Konfi-Cup-Landesfinale. Im Vorjahr hatten die Fachsenfelder Konfirmanden keine Lust zum Fußball, diesmal war es ganz anders: Die Karten – oder besser Bälle – werden eben jedes Mal neu gemischt.

Henrik Struve, EJW-Landesjugendreferent für Sport, war glücklich über den SV Grün-Weiß Sommerrain als bewährten Gastgeber. Allein 16 Schiedsrichter waren beim Finale im Einsatz, insgesamt rund 70 Mitarbeiter. „Kirche, nimm den Sport ernst“, wünscht sich Struve. Über den Sport ließen sich Begegnungen schaffen und Brücken bauen. „Es muss nicht immer Fußball sein. Wie wäre es mit dem Frisbeespiel KanJam?“ Dies nimmt auch der Ideenwettbewerb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg zum Anlass, um weitere Ideen für eine bessere Gesellschaft zu bekommen. Denn eines der drei Themen nächsten Jahres widmet sich dem Sport.

Wenn der Pfarrer kickt

Ihren Pfarrer oder ihre anderen Begleiter beim Kicken sehen konnten die Konfirmanden beim Geschwindigkeitsschießen. Dabei schossen alle, gewertet wurde der Durchschnitt. Der schnellste Schuss lag bei 103 Kilometern pro Stunde, im Training sogar bei 104. Den höchsten Durchschnitt erreicht das Team aus Michelbach/Bilz mit 74,125 Kilometern pro Stunde. Dafür gab es Popcorn, Schokolade und einen Fußball.

„Ich wünsche, dass ihr entdeckt, dass Kirche mehr ist als der Gottesdienst am Sonntagmorgen“, sagte Landesjugendpfarrer Bernd Wildermuth bei der Pokalübergabe. Die Teilnehmer am Konfi-Cup bekommen das ganz klar mit – und es werden seit dem Konfi-Cup-Start im Jahr 2005 immer mehr.

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Benjamin Hiller

Lehramtsreferendar

"Auch mit Gott und Jesus kann, darf und soll man Spaß haben und sich an seiner Schöpfung freuen. Ein Leben mit Jesus ist ein Riesengewinn, vor allem, wenn man viel Spaß dabei hat."

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