16.01.2016 - Redaktion: Eberhard Fuhr (EJW)

Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entgegenwirken

Foto: Oliver Hoesch (EMH)

Tausende bei großer Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz

Nach Medienberichten haben mehrere Tausend Menschen in Stuttgart heute gegen Rassismus und Gewalt demonstriert. Ein Bündnis aus mehr als 80 Organisationen - darunter Gewerkschaften, Parteien, Migrantenvereine und die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg - hatten zu dieser Kundgebung eingeladen.

"Wir können Verschiedenheit"

„Wir können Verschiedenheit. Es wäre doch gelacht, wenn wir uns von den Verächtern der Menschlichkeit aus dem Konzept bringen lassen würden“, sagte der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July am Samstag, 16. Januar, in Stuttgart. Bei der Kundgebung „halt!zusammen – Baden-Württemberg gegen Rassismus und Gewalt“ auf dem Schlossplatz erinnerte er ebenso an die Ausschreitungen in der Silvesternacht in Köln und anderswo. July, der auch im Namen seines badischen Bischofskollegen Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh sprach, betonte, es gelte Rassismus, Fremdenfeindschaft und Gewalt in allen Formen entgegenzutreten. „Ob es sich um feige Brandanschläge auf Asylbewerberheime handelt, um Jagd auf Ausländer oder um sexistische Gewalt: Wir zeigen dem die rote Karte.“

Weiter erklärte July: „Wenn Menschen aus Kriegsgebieten um ihr Leben fliehen, wenn sie beschimpft und bedroht werden und wenn Heime brennen, dann gibt es für Christen nur einen Platz: den an der Seite dieser Menschen und derer, die ihnen beistehen.“ Er verwies auf die Bibel, in der viel von Gewalt, Mord, Vertreibung und Flucht, aber auch von Gastfreundschaft, Nächstenliebe und Hilfe für die Schwächsten die Rede sei. „Wir glauben und bezeugen, dass Gott die Menschen liebt und jedem einzelnen Menschen seinen eigenen Wert und seine eigene Würde zuspricht. Politisch und in die Verfassung übersetzt heißt das: ,Die Würde des Menschen ist unantastbar‘“, so der württembergische Landesbischof. Niemand dürfe wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Solch eine Verfassung gebe es in vielen Ländern nicht. Vielerorts würden Minderheiten, auch Christen, verfolgt und diskriminiert.
 
„Ich finde das großartig, dass wir vielen Menschen, die aus anderen Ländern und Kulturen zu uns kommen, die Rechte, aber auch die Pflichten unserer Verfassung anbieten können.“ Die Verfassung sei der Rahmen für die Vielfalt und den Reichtum des Zusammenlebens in Deutschland, betonte July. Dabei gelte, sagte er im Blick auf die Ausschreitungen in Köln und anderswo: „Unsere Grundwerte und unsere Grundrechte sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Zu diesen Grundwerten gehört die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Das gilt für alle, die in unserer Gesellschaft leben.“
 
Wer das „Abendland“ verteidigen wolle, solle nicht „gotteslästerlich hinter schwarz-rot-goldenen Kreuzen herlaufen“, sondern an das Gebot und die Tradition der Nächstenliebe denken und stolz auf das Grundgesetz sein. Die unbestreit¬baren Herausforderungen bei der Aufnahme und Integration dürften nicht als „Steigbügel zur politischen Macht“ missbraucht werden. Der Landesbischof abschließend: „Stehen wir zusammen! Als Christen, Muslime, Juden, Konfessionslose oder Nichtgläubige! Als Verschiedene, aber in einem eins: Halt zusammen, Baden-Württemberg, gegen Rassismus und Gewalt!“

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FSJ/BFD lohnt sich!

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Janina Sattler ( EJW Leonberg (17/18))

Studium Englisch und Chemie auf Lehramt an der Uni Stuttgart

"Mein FSJ war genau das richtige für mich und hat mir unheimlich viel Spaß gemacht! Ein Jahr für Gott einbringen, neue Leute im Bezirk kennen lernen, mich mit meinen Stärken einbringen, neue Sachen ausprobieren und mit lauter coolen Leuten unterwegs sein (neben der Einsatzstelle auch in der Seminargruppe, wo alle in genau der gleichen Lebensphase stecken und es dadurch super viel Spaß macht). Ich würde mich auf jeden Fall wieder für ein FSJ entscheiden."

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