„Wenn eine Bewegung den Namen „Jungmännerwerk" trägt, dann bedarf es selbst für den Uneingeweihten keiner langen Erklärung, dass es ihr vor allem um junge Männer geht.
Man hat in unserem Werk je und dann von der Jungmännerarbeit als dem Herzstück unseres Werkes gesprochen. Das ist ohne Frage richtig. Denn dem jungen Mann gilt das besondere Interesse, der erste Auftrag des Jungmännerwerks. Wie sieht dieser Auftrag aus? Der junge Mann unserer Tage muss erfahren, dass Gott sich um ihn kümmert, dass er ihn nicht allein lassen möchte. Darum hat er seinen Sohn dahin gegeben, dass jeder Mensch, auch der junge, aus dem Bannkreis von Sünde und Schuld erlöst und in ein neues Leben, ein Leben unter veränderten Vorzeichen, gestellt werden kann. Mit diesem von Gott gesetzten Tatbestand, den jungen Mann zu konfrontieren und ihn zu bewegen, diese Botschaft für sich verbindlich anzunehmen, das ist der Dienst, den die Jungmännerarbeit unseres Werkes heute und zu allen Zeiten tun möchte."
Liebe Frau Sommer, lieber Walter, liebe Festgemeinde,
so schreibt Walter Sommer 1964 programmatisch im von Theo Sorg herausgegebenen Buch „Die Ernte ist groß". Die Zielgruppe der Arbeit des ejw hat sich wenige Jahre später erweitert. Die Arbeitsformen ebenso. Das „Herzstück" des ejw ist und bleibt der Verkündigungsauftrag oder mit anderen Worten, die Pariser Basis des CVJM. Walter hat es mit seinen Worten formuliert, in der Sprache jener Zeit - „den jungen Mann bewegen, diese Botschaft für sich verbindlich anzunehmen..." Für dieses Ziel hat sich Walter lebenslang eingesetzt auf allen Ebenen, in seinen Ämtern und Aufgaben.
Walter Sommer gehört zu den ehrenamtlichen Persönlichkeiten, die die evangelische Jugendarbeit in Württemberg und darüber hinaus nach dem 2. Weltkrieg prägten. Das Evangelische Jungmännerwerk in Württemberg, der weltweite CVJM, waren seine geistliche Heimat. Kein Überflieger, ein geerdeter Basisarbeiter. Leiter von Gruppen, des Jungmännerkreises, Leitung des örtlichen Jungmännerwerks in Degerloch, Bezirksleiter/Vorsitzender im Filderbezirk. Geprägt von Diakon Fritz Klein, mehr noch von Paul Heiland, seinem väterlichen Freund, dem legendären Geschäftsführer des Jugendwerks über Jahrzehnte. Immer wieder wurde Walter in seine großen Fußstapfen berufen, hat sie ausgefüllt und seine eigenen Spuren hinter lassen.
Zahlreiche Veränderungen waren zu gestalten. Der große Filderbezirk war zuerst ohne hauptamtliche Unterstützung zu führen. Andere Fragen gab es, als es in kurzer Zeit viele Hauptamtliche gab.
Immer hatte Walter einen weiten Horizont. Die Teilnahme an der Weltratstagung in Paris 1955 als einer der Präsidenten der Jungmännerkonferenz ist unvergessen. In Württemberg wurden ihm schon früh leitende Aufgaben übertragen: Vorsitzender des Jungmännerbeirats und dabei Zusammenarbeit mit Heiner Völker als Landeswart - Mitglied im Landesarbeitskreis (Vorstand) des Jungmännerwerks - Vertreter in den Gremien in Kassel...
Was die Fusion von Mädchenwerk und Jungmännerwerk zum ejw 1971 für ihn bedeutete, wie er es erlebte - ich gestehe, ich habe noch nicht mit ihm darübergesprochen. Tatsache ist, er war noch Vorsitzender vom neuen FA Junge Erwachsene und er hatte danach eine andere Rolle im und für das Werk. Er ist nicht frustriert ausgestiegen. Die Jugendarbeit blieb sein Herzstück, nun mehr als Förderer, Beter, als Fürsprecher in der Landessynode. Im ejw übernahm er den Vorsitz des Verbandes zur Förderung des ejw, dem heutigen ejw-Förderverein (1982 - 1990). Die „Treffpunkte" der älteren Freunde des ejw, eine Gründung von Heiner Völker, später weitergeführt von Ernst Schiele, lagen und liegen ihm besonders am Herzen. Für diese Gruppen setzt er sich bis heute ein.
Ebenso wichtig waren und sind ihm der ejw-Freundeskreis und die Kontakte nach Thüringen. Immer wieder hat er in den letzten Jahren Treffen in Hoheneiche besucht und Begegnungen in Württemberg angeregt.
Wir sind stolz, dass mit Walter Sommer ein Württemberger Präses im Gesamtverband war - und das in den bewegten Zeiten der Maueröffnung mit all ihren Folgen. Danke für Dein Brücken bauen...
Herzlich dankt das ejw, die Leitungsorgane...., Walter Sommer für diesen außergewöhnlichen Dienst, sein Lebenswerk. Wir danken Gott, dass wir ihn haben.
Herzlich danken wir Ihnen, Frau Sommer. Ich kann mir vorstellen, dass Sie nicht immer begeistert waren, wenn Walter wieder einmal Abende und Wochenenden unterwegs war...Sie haben es getragen, ertragen.
„Alle Arbeit steht unter dem Ziel, dass junge Männer/Menschen für Jesus Christus gewonnen werden und in ihm ein neues Leben finden". (Vermächtnis!)
Unser guter Gott begleite und segne Sie beide auch auf Ihren weiteren Wegen.
Hermann Hörtling
Vorsitzender des ejw-Fördervereins
Webcode 2009ejw1218
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/