Köhler im Gespräch mit Jugendlichen
"Deutschland ist ein prima Land, ich liebe dieses Land, aber ich möchte, dass es offen ist zur ganzen Welt hinein". Bundespräsident Horst Köhler auf dem Kirchentag in Hannover im Rahmen der Veranstaltung "Wie können wir glauben? - Fragen von Jugendlichen an Politiker":
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Ich kann heute den jungen Menschen nicht versprechen, dass es materiell, ökonomisch permanent weiter aufwärts geht. Ich sage ihnen nicht, dass das unmöglich ist, dass wir auch weitere Wohlstandsgewinne erzielen können. Aber die Zeit der letzten 30, 40 oder sogar insgesamt der Nachkriegszeit 60 Jahre des permanten materiellen Aufstiegs, die kann und sollte ihnen niemand versprechen.
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Das wichtigste was ich sehe ist, für eine gute Zukunft, den Blick nach draußen zu richten, nicht nur in Nabelschau zu verharren. Deutschland ist ein prima Land, ich liebe dieses Land, aber ich möchte, dass es offen ist zur ganzen Welt hinein.
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Wir haben das teilweise verschlafen, und das ist keine Kritik an einer besonderen Partei oder besonderen Regierung, die letzten dreißig Jahre haben wir schon in unseren politischen Anstrengungen einiges verschlafen.
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Also Wertefragen sind die wichtigsten Fragen, die aus meiner Sicht beantwortet werden sollten und eine Diskussion darüber geführt werden sollte, um dem Thema Generationengerechtigkeit eine Substanz und eine zuverlässige Substanz zu geben.
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Live dabei: Unser Jugendpolitiker Berthold Frieß,
Landesreferent im ejw, im Gespräch mit unserem Bundespräsidenten.
Rechts im Bild: Sigrid Müller, CVJM-Gesamtverband
Bilder zum Kirchentag
aus einer Pressemeldung des CVJM-Gesamtverbands.
Bundespräsident Köhler bei CVJM-Fragestunde: "Junge Leute fragen Prominente"_________________
Hannover (cvjm). Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler stellte sich am 26.Mai bei der CVJM-Veranstaltung "Was ist Sache? Junge Leute fragen
Prominente³ im Zentrum Jugend des Kirchentages den Fragen junger Menschen.
Ihre Zukunftsperspektiven gehörten dann auch zu den wichtigsten Themen in der Diskussion. Geleitet und moderiert wurde diese Fragestunde von Berthold Frieß, Landesreferent für Jugendpolitik im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (ejw) und der jugendpolitischen Referentin des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM)Sigrid Müller.
Eine Politik für Generationengerechtigkeit hat nach Ansicht des Bundespräsidenten trotz einer immer älter werdenden Gesellschaft eine reale
Chance. Wichtig seien die Werte die die verschiedenen Generationen miteinander verbinden. Daraus ergebe sich, welche Werte unsere Gesellschaft prägen und wie die Menschen ihre Verantwortung gegenüber sich selbst und ihren Mitmenschen wahrnehmen würden. Und er gab den Ball an die jungen Kirchentagsbesucher zurück: "Es hängt auch von euch ab, wie ihr euch beteiligt.³
Der Bundespräsident stellte fest, dass die Politik in den letzten 30 Jahren viele Reformen versäumt habe, deren Folgen, wie die hohe Staatsverschuldung
und ein Bildungssystem, das deutliche Schwächen zeige, die die Gesellschaft zu tragen habe. Jeder junge Mensch müsse seine Chance zur Entfaltung
erhalten. Was jemand im Kopf habe, könne ihm niemand mehr nehmen. Bildungs- und Chancengerechtigkeit stünden dabei in einem engen Zusammenhang.
Studiengebühren, die den Hochschulen zu Gute kämen, sind für den Bundespräsidenten kein Tabu. Allerdings dürfe dies nicht dazu führen, dass begabte junge Menschen aus finanziellen Gründen nicht studieren dürften.
Zuversichtlich zeigte sich der Bundespräsident, als er auf die Zukunft der Kirche angesprochen wurde. Die Aufgabe der Kirche sei es, die Sehnsucht der Menschen nach spiritueller Orientierung aufzunehmen. Dies sei gerade in
einer Gesellschaft wichtig, in der es viel zu viel Beliebigkeit gäbe.
Auch zu seinem persönlichen Glauben äußerte sich der Bundespräsident. Sein Glaube habe ihm gerade in schwierigen Lebenssituationen Halt gegeben. In
seinem Amt helfe er ihm zum Beispiel, wenn er Briefe von Bürgern erhalte, die von ihm Hilfe in schwierigen Situationen erwarteten.
Ebenfalls zu Gast bei der CVJM-Fragestunde im Zentrum Jugend waren der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Wolfgang Schäuble, und die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe, Christa Nickels (Bündnis 90/Die Grünen).
Damit Frauen Kinder und Karriere vereinbaren könnten, sei zunächst einmal ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig und dann viele einzelne
Maßnahmen, so Dr. Schäuble auf eine entsprechende Teilnehmerfrage. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass er als Innenminister in seinem Ministerium eingeführt hatte, dass auch Mitarbeiter in einem Teilzeitarbeitsverhältnis Referatsleiter werden können.
Er sprach sich gegen eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union aus. Ein solcher Beitritt sei nur möglich, wenn er von den Menschen mitgetragen würde.
Für Dr. Wolfgang Schäuble wäre es wichtig gewesen, dass die EU-Verfassung mit einem Gottesbezug in der Präambel begonnen hätte, weil das deutlich gemacht hätte, dass der Mensch nicht die letzte Instanz sei.
Christa Nickels führte am Beispiel "Thema Gentechnik" aus, dass es eine große Schnittmenge zwischen ihrem christlichen Glauben und ihrem politischen Engagement gebe.
Auf eine kritische Frage zur Haltung der katholischen Kirche zur Abtreibung, stellte sie sich hinter ihre Kirche. Abtreibung sei keine Möglichkeit der Familienplanung.
Halt in ihrem Glauben finde sie besonders bei schwierigen politischen Entscheidungen, wo Politiker schuldig würden, egal wie sie sich entschieden,wie etwa beim Militäreinsatz im ehemaligen Jugoslawien.
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Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM/YMCA) ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation mit insgesamt 45 Millionen Mitgliedern.
In Deutschland hat der CVJM-Gesamtverband 260.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmer. Schwerpunkt ist die örtliche Jugendarbeit in den 2.200 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.
Präses (Vorsitzender) des CVJM-Gesamtverbandes ist Regierungsdirektor beim Landesrechnungshof Baden-Württemberg, Karl-Heinz Stengel aus Remchingen in
Baden.
Hauptamtlich wird der CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V. mit seiner Geschäftstelle in Kassel geleitet von CVJM-Generalsekretär Pfarrer Ulrich Parzany, der auf dem Kirchentag Bibelarbeiten leitet und an Diskussionsrunden teilnimmt.
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Druckfähige Bilder können Sie auf im Internet unter www.cvjm.de-> Presse
downloaden oder direkt bei Jutta Knabe anfordern.
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Weitere Fragen beantworten Ihnen gerne:
Jutta Knabe, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im CVJM-Gesamtverband
in Deutschland, Im Druseltal 8, 34131 Kassel, Telefon (05 61) 30 87-242,
Mobilfunk (0170) 99 55 309, E-Mail: knabe@cvjm.de
und
Sigrid Müller, Referentin für Jugendpolitik im CVJM-Gesamtverband in
Deutschland, Mobilfunk (0170) 99 55 308
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/