Vor dem Hintergrund der jüngsten Brandanschläge auf Unterkünfte für Asylbewerber ruft der CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V. zu einem verstärkten gemeinsamen Eintreten für eine gelebte Willkommenskultur in Deutschland auf:
Die Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland ist eine gesamtgesellschaftliche und bundesweite Herausforderung und muss als solche angenommen werden. Darum rufen wir Politik und Gesellschaft dazu auf,
Wir begrüßen und unterstützen die außerordentlichen und pragmatischen Anstrengungen in vielen Bereichen unserer Gesellschaft, Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Wir nehmen aber auch die mit der Aufnahme von Flüchtlingen verbundenen Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern und die großen Herausforderungen für Behörden und politisch Verantwortliche wahr. Anschläge verurteilen wir aufs Schärfste als fremdenfeindliche und daher menschenfeindliche Übergriffe.
Der erste CVJM wurde 1844 in London gegründet, um jungen Menschen eine Heimat zu geben, die ihren vertrauten Lebensraum verlassen mussten. Wir sehen heute angesichts weltweiter Migrationsbewegungen ähnliche Herausforderungen. Als Teil der weltweiten CVJM-Gemeinschaft treten wir für die Stärkung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und in anderen Ländern ein.
Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit leistet der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtgründen. Gemeinsam mit unseren Partner-CVJM in anderen Ländern, beispielsweise in Äthiopien, Eritrea, Ghana, Niger, Nigeria und dem Sudan, treten wir dafür ein, dass junge Menschen in ihrer Heimat und in ihrem Lebensumfeld Perspektiven für ihr Leben gewinnen und weiterentwickeln können.
Die Fremdheit der Menschen, die uns aus anderen Kulturen begegnet, kann verunsichern und verängstigen. Wir wollen uns trotzdem nicht davon abhalten lassen, anderen in Nächstenliebe zu begegnen. Auch in unseren Städten und Dörfern wollen wir als CVJM das Leben mit Menschen anderer Herkunft und Kulturen mit gestalten, indem wir mit allen Menschen Leben teilen und füreinander eintreten. Wir bekräftigen daher die Dasseler Impulse (2012):
„Ich bin sehr dankbar, dass sich an vielen Orten ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem CVJM, dem EJW und dem CJD für Flüchtlinge einsetzen und konkrete Hilfen leisten. Wir wollen als Teil einer weltweiten CVJM-Gemeinschaft weiterhin unseren Beitrag zu einer offenen, gelebten und praktizierten Willkommenskultur in Deutschland leisten.“
Karl-Heinz Stengel, Präses des CVJM-Gesamtverbandes
Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM/YMCA) ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation mit insgesamt 45 Millionen Mitgliedern. In Deutschland hat der CVJM-Gesamtverband 330.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmer. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt ist die örtliche Jugendarbeit in den 2.200 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.
Weitere Informationen:
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) koordiniert, fördert und gestaltet die evangelische Jugendarbeit in Württemberg. Unser Ziel ist es, junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, ihren Glauben im Alltag zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Jugendarbeit und Gesellschaft zu unterstützen. Kurz gesagt: begegnen, begleiten und befähigen. Deshalb unterstützen wir Kinder, Konfirmanden, Jugendliche, Familien und (junge) Erwachsene über unsere sinnstiftenden Arbeitsbereiche, Veranstaltungen, Bildungsangebote und Reisen. Zudem bringen wir die einzelnen Jugendwerke vor Ort sowie in den Bezirken voran. Als größter konfessioneller Jugendverband in Baden-Württemberg bieten wir jährlich circa 306.000 jungen Menschen regelmäßige und circa 462.000 einmalige Angebote. Wir arbeiten selbstständig im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und mit einem großen Netzwerk an Partnern. Mehr über uns erfahren Sie unter www.ejwue.de/ueber-uns/wer-wir-sind/