Jugend – Kirche – Räume

Können die Erfahrungen der Jugendkirchenarbeit in der Großstadt Stuttgart so übersetzt werden, dass sie für die Einrichtung von Jugendkirchen in mittelgroßen Städten nützlich sind? Mit vielen Bildern und Textbeiträgen verschiedener Autorinnen und Autoren geben Petra Dais und Robby Höschele dieses Magazin heraus: “Wir wollen damit anregen, dass auch in weiteren Städten Jugendkirchen eingerichtet werden, auch wenn an jedem Ort die Bedingungen und die Möglichkeiten sehr verschieden sind.”

Eine Jugendkirche auf Zeit in einer Kirche einzurichten könnte ein reizvolles Projekt für mittlere Städte sein. Sollen Kirchen spirituelle Spiel- und Möglichkeitsräume für junge Menschen sein? Ja, das sollten sie. In der Stuttgarter Jugendkirche wurden in vielen Jahren Erfahrungen gesammelt mit dem temporären Jugendkirchenfestival von Palmsonntag bis Pfingsten. Die Erfahrungen sind in dem Magazin dokumentiert, auf die Möglichkeiten mittlerer Städte hin übersetzt und von zahlreichen Beteiligten beschrieben und kommentiert. Zum „Text“ des Magazins gehören die geschriebenen Beiträge ebenso wie die zahlreichen Fotos. Sie erzählen in ihrer Sprache von den raumgreifenden Aktivitäten, von der Farbigkeit und der Lust an Lebendigkeit und Bewegung, die Kirchen ermöglichen können.

Jugendkirchen unterstützen einen Imagewandel: Kirche ist nicht nur verstaubt, langweilig, starr und altmodisch. Dort kann die Auseinandersetzung mit religiösen Traditionen stattfinden und es kann die Frage nach deren Relevanz für die Lebensthemen junger Menschen gestellt werden. Antworten darauf werden auf sehr verschieden Wegen gesucht – die Zusammenarbeit mit Künstler_innen, die Kooperation mit Religionslehrer_innen und Schulen bei den Werkstatt-Tagen sind nur ein Beispiel. Das Magazin will anregen, die Phantasie beflügeln und einen Geschmack davon geben, wie Kirche auch sein kann. Und wenn jetzt am eigenen Ort die Bedingungen ganz andere sind? Ja, dann entsteht dort vielleicht eine ganz andere Form von Jugendkirche.