Friedens-Workcamp in Äthiopien

31.01.2025 | Valerian Grupp, Länderreferent Äthiopien

Dein Einsatz für den Frieden!

Viele kennen Krieg nur aus Erzählungen der (Ur-)Großeltern. Seit den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten ist er Teil unseres Alltags geworden.

In Äthiopien hat ein zweijähriger Bürgerkrieg viele junge Menschen geprägt. Die Teilnehmer des Friedens-Workcamps, das vom 22. August bis 6. September 2025 beim YMCA Äthiopien stattfindet, setzen sich für den Frieden ein. Eine Gruppe junger Menschen aus Deutschland und aus zwei ehemals verfeindeten Regionen in Äthiopien werden ganz praktisch einen YMCA wieder fit machen für die Jugendarbeit. Dabei bekommen sie einen tiefen Einblick in die Lebenswelt junger Menschen in Äthiopien.

In mehreren Sessions werden sie sich über die Entstehung von Konflikten Gedanken machen und diskutieren, wie konstruktive Lösungen aussehen können. Gemeinsam werden sie Wege suchen, wie sie sich in ihrer Lebenswelt ganz konkret für den Frieden einsetzten können.

Interessiert?

Friedens-Workcamp Äthiopien
22.08. – 06.09.2025
Für junge Erwachsene von 18 – 26 Jahren
Weitere Infos und Anmeldung: Friedens-Workcamp Äthiopien

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Zwei Jahre lang tobte im Norden Äthiopiens ein Bürgerkrieg. Der Tigray-Konflikt hat nicht nur Hunderttausende Menschenleben gefordert, sondern auch Hunderttausende in eine Hungersnot gestürzt. Die Welt schaute kaum auf diesen Krieg, die Gewalt und das Leid. Der EJW-Weltdienst, wir konnten nur zusehen – ohne Informationen, ohne Gespräche mit den YMCAs in Tigray. Finanzielle Hilfen konnten nur zu Beginn des Krieges geleistet werden.

Unsere Super-Heldinnen und -Helden spielen in der Frühstücksgeschichte auf dem YMCA-Gelände in Mekele mit. Jeden Morgen gegen sieben Uhr versammeln sich dort immer Kinder, ihre Mütter und ältere Frauen – hungrig nach einer Nacht voller Entbehrungen. In einer Halle auf dem Gelände sitzen die Menschen ruhig und geduldig auf dem Boden und warten auf ihr Frühstück. Für die Kinder gibt es zwei Brötchen und eine Tasse Tee.

Seit mehr als drei Jahren organisiert und verteilt der YMCA dieses Frühstück. Jeden Morgen finden sich etwa zehn ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – heute sind das meine Heldinnen und Helden – zusammen, um die Mahlzeiten vorzubereiten und zu verteilen.

Eine von ihnen ist Fitsum. Sie ist Mitte dreißig und betreibt ein kleines Café am Taxibahnhof, sie ist alleinerziehend mit zwei Töchtern. Doch jeden Morgen helfen sie und ihre Tochter Azeema bei der Zubereitung des Tees und der Verteilung der Lebensmittel.

Die Menschen sind unendlich dankbar für diese direkte Hilfe vor Ort. Zwei Brötchen, eine Tasse Tee. „Ohne dieses Frühstück hätten wir die letzten Jahre nicht überlebt“, sagt eine ältere Frau, deren Worte für uns übersetzt werden. Ein Dank, den wir so nicht hören möchten, und doch ist er für die Betroffenen bis heute die Realität.

Während der Kriegsjahre kamen bis zu 500 Menschen zum Frühstück. Heute sind es immer noch zwischen 100 und 150 Menschen, die täglich die Hilfe des YMCA in Anspruch nehmen.

Für uns war diese Heldengeschichte zutiefst bewegend – ein Beweis dafür, was der YMCA mit nur 15 Eurocent pro Frühstück erreichen kann.

Der EJW-Weltdienst unterstützt dieses Frühstücksprojekt weiter – eine immer noch dringend notwendige Hilfe für den YMCA in Mekele.

Spendenkonto
Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
EJW-Weltdienst
Evangelische Bank
IBAN: DE24 5206 0410 0400 4054 85
Verwendungszweck: WDETH02 – Nothilfe Äthiopien

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Klimawandel – Folgen für Äthiopien

Der Klimawandel stellt eine massive Herausforderung für die Länder des Globalen Südens dar, gerade auch für Äthiopien. Während wohlhabende Länder besser auf die Auswirkungen vorbereitet sind, leidet Äthiopien oft unter Missernten, Naturkatastrophen und wachsender Armut. Diese Herausforderungen sind existenziell, da der Klimawandel die Lebensgrundlagen der Bevölkerung in gefährlicher Weise destabilisiert.

Äthiopiens Wirtschaft ist stark von der Landwirtschaft abhängig. Der Klimawandel verändert jedoch die Regenzeiten und führt zu extremen Wetterereignissen wie Dürre und starken Regenfällen. Dürreperioden in den letzten Jahrzehnten haben immer wieder zu großen Ernteausfällen geführt. Neben der Dürre verursachen heftige Regenfälle auch vermehrt Erdrutsche, zum Teil mit Hunderten von Toten. Erosion und Abholzung erhöhen das Risiko weiter, da sie die Stabilität des Bodens mindern. Diese Katastrophen gefährden die Existenz vieler Familien.
Die Folgen des Klimawandels verschärfen die Armut in Äthiopien zusätzlich. Die landwirtschaftlichen Erträge sinken, die Nahrungsmittelpreise steigen und Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Besonders Kinder leiden unter den Konsequenzen und sind häufig von Unterernährung betroffen, was langfristige Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Entwicklung haben kann. Die Armutsfalle verstärkt sich, da Familien, die bereits in prekären Verhältnissen leben, selten Rücklagen bilden können und staatliche Unterstützung begrenzt ist.

Die klimatischen Veränderungen führen auch zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Viele Menschen ziehen in die Städte, in der Hoffnung, dort Arbeit und bessere Lebensbedingungen zu finden. Diese Landflucht überlastet die städtischen Infrastrukturen, was zu einer Zunahme von städtischer Armut und Konflikten um Ressourcen führt. Der Wettbewerb um knappe Ressourcen wie Wasser und Land nimmt zu.

Dennoch gibt es in Äthiopien Bemühungen, den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Die Regierung setzt auf Aufforstungsprogramme, die Wiederherstellung degradierter Böden und den Ausbau von Bewässerungssystemen. Diese Projekte zeigen, dass ein langfristiger Ansatz nötig ist, um die Resilienz der Bevölkerung gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken. Trotz aller Bemühungen bleibt internationale Unterstützung unerlässlich, um die schlimmsten Auswirkungen abzufedern.

Lesen Sie mehr über Äthiopien und die Arbeit des YMCA im neuesten Freundesbrief Äthiopien auf Seite 2.

Wenn Sie den Freundesbrief zweimal im Jahr per Post oder Mail erhalten möchten, können Sie diesen hier bestellen: weltdienst@ejwue.de

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Lust auf ein „zoom-meeting“ mit äthiopischen und deutschen Teilnehmenden?

Zwischen dem EJW-Weltdienst und dem YMCA Äthiopien finden regelmäßig zoom-meetings statt, um aktuelle Themen zu besprechen. Um auch einen Ort zu haben, wo man sich abseits von geschäftlichen Themen trifft und ins Gespräch kommen kann, möchten wir zoom-meetings ohne feste Tagesordnungspunkte anbieten. Bei den Treffen wird es darum gehen, sich auszutauschen, andere Menschen und eine andere Kultur kennenzulernen. Der Austausch und das Kennenlernen stehen im Vordergrund.
Die Treffen werden jedes Mal ein bisschen anders ablaufen – lasst euch also überraschen.
Ein erster Termin soll bereits Ende 2024 / Anfang 2025 stattfinden.

Wenn du Lust hast, ins Gespräch zu kommen und von unseren Freunden in Äthiopien zu hören, melde dich gerne bei Imke Becker:
imke.becker@ejwue.de

Sobald ein erster Termin steht, werden wir dazu nochmal separat einladen.

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