Aktivist für die kirchliche Jugendarbeit

26.03.2025 | Judith Kubitscheck (epd)

Es war ein Zeltlager des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) an seinem Heimatort Lichtenstein (Landkreis Reutlingen), das dafür sorgte, dass Steffen Zimmerer zum ersten Mal in Kontakt mit christlicher Jugendarbeit kam. „Ich bin damals mit neun Jahren dorthin gegangen, weil ein Freund mich einlud. Ich hatte furchtbar Heimweh, aber war dann auch traurig, als das Zeltlager aufhörte.“

Zimmerer wuchs durch die jährlichen Freizeiten in die Jugendarbeit hinein, wurde selbst Mitarbeiter. Heute studiert er Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg und sagt rückblickend: „Ich bin mir sicher, dass ich jetzt nicht Soziale Arbeit studieren würde, wenn ich nicht solch positive Erfahrungen in der Jugendarbeit gemacht hätte. Die Jugendarbeit half mir, darüber nachzudenken, wie man seinen Glauben lebt.“

Umso mehr macht es dem 22-Jährigen Bauchschmerzen, wenn er von den Kürzungsplänen der württembergischen Landeskirche hört. Um ihre Pensionszusagen auch in Zukunft sicher erfüllen zu können, plant die Kirche, in den kommenden rund zehn Jahren eine Milliarde Euro einzusparen. Im Gespräch ist, dass das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) ab 2030 rund 30 Prozent weniger Kirchensteuermittel erhält – so wie voraussichtlich die meisten Einrichtungen und Bereiche der Landeskirche.

„Doch das Evangelische Jugendwerk, das viel Arbeit für die Jugendarbeit im Land macht, wäre bei 30 Prozent Einsparungen kaum noch handlungsfähig“, befürchtet Zimmerer, der nach der Schule selbst ein Jahr als Bundesfreiwilliger im EJW in der Schülerarbeit aktiv war. „Es gäbe in diesem Fall drastische Einschnitte in den verschiedenen Arbeitsbereichen des EJW, wie der Kinder- und Jugendarbeit oder der popmusikalischen Arbeit und der Posaunenchorarbeit. Manche Arbeitsbereiche und manche Unterstützung für die Jugendarbeit in Bezirken und Orten würde es bei einer Kürzung um 30 Prozent dann zukünftig wohl überhaupt nicht mehr geben.“

Ihm ist klar: „Es ist nicht leicht, Kürzungen zu beschließen, die eine Kirche langfristig prägen, aber ich glaube, es wäre eine gute Investition in die Zukunft, wenn nicht zu sehr an Angeboten für die Jugend gespart wird.“ Deshalb ist er Mitbegründer der ehrenamtlichen Basisinitiative „Hoffnungsträger:innen-Initiative“, einem Zusammenschluss aus aktuell rund 360 Menschen und Einrichtungen, denen die Jugendarbeit am Herzen liegt.

Der Aufruf der Basisbewegung lautet: „Mit der Jugend(arbeit) rechnen – für die Zukunftskirche“. Einige Teilnehmer der Initiative werden am Freitag (28. März) zur Tagung des Kirchenparlaments, der sogenannten „Synode“ gehen, „um ein Zeichen zu setzen“. An diesem Tag wird es Haushaltsberatungen geben, und es wird diskutiert, wer wo wie viel einsparen muss. Im Sommer fällt dann voraussichtlich die endgültige Entscheidung, wie die Kürzungen konkret aussehen.

Noch ist es also möglich, in der Kürzungsdebatte mitzumischen. Dabei ist es Steffen Zimmerer wichtig, dies auf eine gute, konstruktive Art zu tun: „Wir wollen nicht mit Aktionen wie einer Synodenbesetzung provozieren, sondern ins Gespräch mit den Synodalen kommen.“

Er weiß durch sein Engagement als Delegierter im Landesjugendring für die evangelische Jugend Baden-Württemberg und als Co-Vorsitzender des Arbeitskreises Jugendpolitik im EJW, dass Jugendliche sich einbringen und ernst genommen werden wollen mit den Themen, die sie beschäftigen. Deshalb ist es für ihn auch wichtig, dass die Stimme von jungen Menschen bei den Kürzungsdiskussionen gehört wird.

In den Forderungen der Basisinitiative, die Zimmerer mitformuliert hat, wird aber auch deutlich, dass die Jugendarbeit trotz aller Kürzungspläne von der Hoffnung lebt, dass Gott selbst in dieser Arbeit am Werk ist. „Diese Hoffnung macht Mut, loszugehen, zu gestalten und zu verändern“, heißt es dort.

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Herzliche Einladung zum Praxistag Erlebnispädagogik im christlichen Kontext am 03./04. April 2025 im Outdoorpark Karlsruhe

Am 03. und 04. April 2025 laden der CVJM Deutschland sowie die EGJ Baden zum Praxistag Erlebnispädagogik im christlichen Kontext ein. Inhalte des Praxistages sind unter anderem neue Methoden der Erlebnispädagogik, storybasierte Erlebnispädagogik sowie Zeit zur Vernetzung untereinander uvm.

Die Kosten für die Teilnahme am Praxistag betragen 20,00 Euro pro Person.

Weitere Infos zur Veranstaltung sowie detailliertere Angaben zu den Inhalten und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich auf der Website des CVJM Deutschland.

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Die Evangelische Jugend Stuttgart (EJUS) bietet eine kostenlose Beratung zur Entwicklung und Implementierung eines individuellen Konzepts zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an

Es gehört zum Grundverständnis Evangelischer Jugendarbeit, alles dafür zu tun, dass Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene vor Übergriffen und Grenzverletzungen geschützt werden. Im Jahr 2009 wurde hierzu das Präventionskonzept „Menschenkinder, ihr seid stark“ mit einer bindenden Selbstverpflichtung als Verhaltenskodex für alle Gruppierungen in der Evangelischen Kinder- und Jugendarbeit in Württemberg verabschiedet.

Durch das Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes im Jahr 2012 rückte der „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ noch stärker in den gesamtgesellschaftlichen Fokus. Auf kirchlicher Ebene wurden in den zurückliegenden Jahren entscheidende Weichenstellungen im Bereich Prävention und Intervention vorgenommen. Im Jahr 2021 verabschiedete die Evangelische Landeskirche in Württemberg ein Gewaltschutzkonzept, das u.a. alle kirchlichen Gruppierungen verpflichtet, Gewaltschutzkonzepte für die eigene Arbeit zu erstellen und zu implementieren. Vergleichbare Anforderungen ergeben sich für Träger der Freien Jugendhilfe regelmäßig aus gesetzlich verpflichtenden Vereinbarungen mit den für diesen Bereich der Jugendhilfe zuständigen Jugendämtern.

Für die Erarbeitung und Überarbeitung von Gewaltschutzkonzepten ist es nun möglich, sich kostenlos beraten und begleiten lassen: Die Evangelische Jugend Stuttgart (EJUS) bietet in 2025 allen kirchlichen Gruppierungen (Orts- und Bezirksjugendwerke sowie CVJM in Württemberg), aber auch allen weiteren Mitgliedern im Kontext der aejw eine kostenlose Beratung zur Entwicklung und Implementierung eines individuellen Schutzkonzepts an.

Bei Interesse an diesem Angebot steht Iris Hauf als Kinderschutz-Fachkraft und Schutzkonzeptberaterin als Ansprechperson zur Verfügung: iris.hauf@ejus-online.de oder 0178/1482003

Die Beratungskosten werden durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat, finanziert. Eine frühzeitige Rückmeldung ist sinnvoll, da vorerst nur drei Umsetzungsprozesse begleitet werden können. Die Beratung erfolgt zwischen Januar und Oktober 2025.

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24 abwechslungsreiche Video-Überraschungen mit Rezepten, Basteltipps und spannenden biblischen Geschichten beim Familienadventskalender 2024

Am kommenden Sonntag steht nicht nur der erste Advent vor der Tür – am 01. Dezember darf auch das erste Türchen am Adventskalender geöffnet werden. Auch der Familienadventskalender der Evangelischen Medienhaus GmbH bietet in diesem Jahr wieder tägliche Video-Überraschung mit biblischen Geschichten, Wissenswertem rund um Advent und Weihnachten, Rezepten, Basteltipps, Weihnachtsrätseln und vielem mehr: Mit den abwechslungsreich gefüllten 24 Türchen wird das Warten auf das große Fest zur richtigen Entdeckungsreise.

Ob Jung oder Alt – das „Türchen-Öffnen“ begeistert jedes Jahr aufs Neue. Wer kein Türchen verpassen möchte, kann sich hier kostenlos und unverbindlich zum Newsletter anmelden. Und wer beim richtigen Türchen rechtzeitig miträtselt, nimmt am Gewinnspiel teil und kann am Ende sogar etwas gewinnen. Unter allen Einsendungen werden drei Jahresabos der christlichen Kinderzeitschrift BENJAMIN verlost.

Neugierig geworden? Dann schnell unter www.dein-familienadventskalender.de reinklicken.

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12.000 junge Menschen wollen Hoffnung verbreiten

Das nächste CHRISTIVAL wird vom 24.-28. Mai 2028 in Magdeburg stattfinden. Diese Entscheidung der Mitgliederversammlung der christlichen Großveranstaltung für Jugendliche gab das Leitungsteam in einer Pressekonferenz bekannt. Rund 12.000 junge Menschen werden erwartet.

Nach über einjährigen Verhandlungen mit mehreren potenziellen Veranstaltungsorten sei die Entscheidung laut dem 1. Vorsitzenden Philipp Kruse eindeutig für das CHRISTIVAL28 in Magdeburg gefallen: „Die verschiedenen passenden Veranstaltungsorte und die Offenheit der Christinnen und Christen vor Ort sprachen für Magdeburg. Sehr bewusst gehen wir in eine Region mit wenigen Gläubigen und wollen ein freundliches und hoffnungsvolles Gesicht zeigen“.

Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz und Oberbürgermeisterin Simone Borris drückten die Freude Magdeburgs über die Entscheidung aus: „Das CHRISTIVAL wird ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender 2028 werden“, so Borris. Der Landesbischof der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland Friedrich Kramer freut sich „auf viele junge Menschen, die beten, gemeinsam
feiern und auf ein munteres, frohes Fragen nach Gott.“ Auch der Superintendent des Kirchenkreis Magdeburg Stephan Hoenen betonte die „prägenden Impulse“ solch einer Veranstaltung für den
Glauben junger Menschen.

Der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts Reiner Haseloff sagte den Organisatoren die Unterstützung der Landesregierung zu: „Seien Sie uns herzlich willkommen“. Hauptveranstaltungsorte werden der Elbauenpark und die Messe sein. Projektleiter Chris Pahl erklärte, dass es sehr bewusst auch Veranstaltungsorte in der ganzen Stadt geben wird, wie z. B. die Johanniskirche, die Hyparschale oder den Domplatz. „Wir wollen ein Segen für die Stadt sein“, sagte Pahl. Wichtiger Partner ist die Messe- und Veranstaltungs-Gesellschaft Magdeburg. Geschäftsführer Steffen Schüller unterstrich: „Wir sind stolz, Gastgeber für das CHRISTIVAL28“ zu sein. Ab Ende 2025 werden die über 30 Arbeitsgruppen starten, die das Event vorbereiten.

Das letzte CHRISTIVAL fand 2022 in Erfurt mit 13.000 jungen Leuten statt. Magdeburg wird somit der achte Veranstaltungsort seit dem ersten CHRISTIVAL 1976 in Essen. Träger des CHRISTIVAL sind über 80 Organisationen, Jugendverbände und Kirchen, die gemeinsam alle sechs Jahre die Großveranstaltung organisieren. Auch die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) unterstützt das CHRISTIVAL, das eine ökumenische Ausrichtung hat. Ziel ist es, junge Christen zwischen 14 und 24 Jahren im christlichen Glauben zu stärken und sie zu ermutigen, diesen in Kirche und Gesellschaft zu leben. Zum Veranstaltungskonzept gehören Gottesdienste, Gesprächsgruppen, Konzerte, Workshops und kreative Angebote, verteilt über das Stadtgebiet.

Weitere Informationen: www.christival.de

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Sechs diakonische Projekte haben den vom Diakonischen Werk Württemberg und dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg ausgelobten Jugenddiakoniepreis „MachMit!Award“ erhalten. Gewinnerinnen und Gewinner erhalten bei Preisverleihung insgesamt 3.500 Euro.

Bereits zum 19. Mal wurde mit dem Preis das vielfältige soziale Engagement junger Menschen in Württemberg gewürdigt. Beworben hatten sich Gruppen und Einzelpersonen aus ganz Württemberg, die sich in ihrer Freizeit sozial engagieren – sei es im kirchlich-diakonischen Bereich, in einem Verein, gemeinsam mit Mitschülerinnen und Mitschülern, in der Offenen Jugendarbeit oder selbst organisiert. Der erste Platz ist jeweils mit 1.000 Euro dotiert, der zweite Platz mit 500 und der dritte Platz mit 250 Euro.

In der Altersklasse der 13- bis 17-Jährigen ging der erste Platz an das „Inklusions-Café“ in Kirchheim am Neckar. Dort entwickelten Jugendliche im Rahmen eines Projekts an der Gemeinschaftsschule „Auf dem Laiern“ die Idee, gemeinsam mit Jugendlichen mit Beeinträchtigungen einmal im Monat ein Café als Ort der Begegnung zu betreiben. Dabei war es ihnen von Beginn an wichtig, dass sich dort alle entsprechend ihrer eigenen Interessen und Fähigkeiten einbringen können – sei es im Service, in der Küche, an der Kasse oder in der Vor- und Nachbereitung. Nach und nach sind weitere Angebote dazu gekommen, darunter eine Kleinkinderbetreuung und Bastelangebote – sowohl für die größeren Kinder als auch für die erwachsenen Besucherinnen und Besucher.

Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde das Projekt „Find your Passion! – Solidarität entdecken und leben“ aus Bad Friedrichshall. Mit einer Neuinterpretation der Johannes-Passion sollte am dortigen Friedrich-von-Alberti-Gymnasium ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden. Weit über das eigentliche Schulprojekt hinaus haben die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit Texte geschrieben, Chor- und Orchesterstücke geprobt, Licht- und Tonkonzepte entwickelt oder Plakate gestaltet. Unterstützt wurden sie bei den Aufführungen von einer Gruppe junger Schauspielerinnen und Schauspieler des Hope Theatre aus Nairobi. Spontan organisierten die Jugendlichen zusätzliche Veranstaltungen mit der Gruppe, unter anderem zu Menschen- und Frauenrechten. Damit konnten mehrere hundert Menschen erreicht und knapp 7.000 Euro für ein Straßenkinderprojekt in Nairobi gesammelt werden.

Den dritten Platz in dieser Altersklasse belegte das Projekt Local Hero aus Lorch. 15 Jugendliche besuchten einmal im Monat Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Alexanderstift, um mit ihnen gemeinsam Zeit bei verschiedenen Aktivitäten zu verbringen. Trotz der knapp bemessenen Freizeit der Abschlussklassen organisierten die jungen Engagierten beispielsweise einen Spielenachmittag, eine Faschingsfeier und „Olympische Spiele“ für die Seniorinnen und Senioren oder halfen bei der Gestaltung des Sommerfests mit. Wichtig war ihnen bei ihrem Engagement auch, das Verständnis zwischen den Generationen und die gegenseitige Wertschätzung zu fördern. Wegen der vielen positiven Rückmeldungen und Erfahrungen soll die Aktion auch im aktuellen Schuljahr wieder angeboten werden.

In der Altersklasse der 18- bis 27-Jährigen ging der erste Preis an Charlotte Obertreis aus Althütte (Rems-Murr-Kreis) mit ihrem Projekt „Fotografie über den Tod hinaus“. Schon in der 8. Klasse hatte sie Geld, das sie mit ihrem Hobby – der Fotografie – verdient hatte, an einen Kinder-Hospizdienst gespendet. In der Folge entstand die Idee, den dort betreuten Kindern und ihren Familien anzubieten, sich von ihr kostenlos fotografieren zu lassen und so wertvolle Erinnerungen festzuhalten. Mittlerweile hat sie zahlreiche Familien fotografisch begleitet, manche über viele Jahre – und einzelne auch bis über den Tod des Kindes hinaus. Auch für sie selbst sind das sehr intensive Erfahrungen, durch die wertvolle Bindungen entstehen und ihr immer wieder zeigen, welchen Stellenwert ihre Fotos für die Familien haben. „So unterschiedlich die Schicksale auch waren, so haben die entstandenen Fotos doch etwas gemeinsam: sie halten die Erinnerung an diese Familienmitglieder lebendig“.

Den zweiten Platz belegte Kaya Fohmann mit ihrem Engagement für junge Straffällige in Leonberg. Nicht zuletzt durch ihr Studium mit dem Schwerpunkt Rechtspsychologie beschäftigt sie sich mit der Frage nach gelingenden Konzepten zur Resozialisierung. Über ihr Ehrenamt zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern lernte sie die diakonische Einrichtung ‚Seehaus‘ kennen und war vom dortigen Ansatz so beeindruckt, dass sie seitdem einmal wöchentlich eine Koch- und Back-AG für junge Straffällige anbietet. Dabei geht es ihr nicht nur darum, Spaß am Kochen und Backen zu vermitteln, sondern auch darum, für die jungen Männer Ansprechpartnerin zu sein, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. „Das Seehaus Leonberg ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn man jungen Straftätern eine Perspektive bietet und ihnen mit Vertrauen und Respekt gegenübertritt“, so die Preisträgerin.

Mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurden sechs junge Erwachsene für ihr Engagement in der offenen Jugendarbeit der Apis-Gemeinde, Evangelischer Gemeinschaftsverband, in Stuttgart. Dort gestalten sie jede Woche ein Angebot für Kinder zwischen 8 und 13 Jahren, von denen viele unter schwierigen sozialen und familiären Bedingungen aufwachsen. Im Herbst 2023 trafen sie sich für den „Talentzone-Zirkus“ über drei Monate hinweg mit den Kindern, um mit ihnen Diabolo, Slackline und Zaubertricks zu üben oder eine Schwarzlichttanz-Choreografie zu entwickeln. Das so entstandene Programm wurde dann vor Eltern, Geschwistern und Gemeindemitgliedern aufgeführt. Sowohl für diese Abschluss-Show als auch für einen Filmdreh wurden auch die Requisiten und das Bühnenbild gemeinsam mit den Kindern entworfen und erstellt. „In der Talentzone wollen wir den Kindern durch Gemeinschaft, Spiel und Spaß ein Zuhause bieten. Wir wünschen uns, dass sie ihre Begabungen entdecken und dadurch in ihrem Selbstwert gestärkt werden.“

Getragen und finanziell unterstützt wird der „MachMit!Award“ von der Diakonie Württemberg, dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, der Stiftung Diakonie Württemberg, der Evangelischen Bank und dem Jugendradio bigFM. Der Preis wird jährlich für das soziale Engagement junger Menschen in den Altersgruppen von 13 bis 17 Jahren und 18 bis 27 Jahren vergeben. Der Jury gehören neben Vertreterinnen und Vertretern der Träger, von kirchlicher und verbandlicher Jugendarbeit sowie des SWR und der Sozialwissenschaft, auch zwei Preisträgerinnen aus den vergangenen Jahren an.

Weitere Informationen: www.jugenddiakoniepreis.de

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In Baden-Württemberg engagiert sich rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen ehrenamtlich oder sozial. Weil genau diese Arbeit der jungen Menschen so wichtig ist, veröffentlichen die Social-Media-Kanäle von „THE LÄND“ und Landesjugendring im Juni und Juli gemeinsam eine Kampagne. Dort werden junge Engagierte und Jugendverbände sichtbar und es wird gezeigt, wie vielfältig ehrenamtliches Engagement ist

Den Anfang macht Moritz Baur, der im VCP Württemberg, dem evangelischen Verband christlicher Pfadfinder*innen aktiv ist. Außerdem ist er einer der BFDler (Bundesfreiwilligendienst) in der Landesstelle des EJW.

Zukunftskongress Young Ehrenamt 2024

„THE LÄND of Young Ehrenamt“ lädt herzlich zum „Zukunftskongress Young Ehrenamt“ am 29. und 30. November 2024 in Stuttgart ein. Die Veranstaltung zielt insbesondere darauf ab, das junge Engagement in Baden-Württemberg zu stärken und bessere Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Mit dem „Zukunftskongress Young Ehrenamt“ wird eine innovative Plattform geschaffen, auf der Vertreter*innen aus Engagement, Fachpraxis, Verbänden, Wissenschaft, Verwaltung und Politik gemeinsam an der Zukunft des Ehrenamts arbeiten können.

Infos und Anmeldung: https://www.ljrbw.de/events-reader/zukunftskongress-young-ehrenamt

Hintergrund:

The Länd of Young Ehrenamt

Das Projekt „THE LÄND of Young Ehrenamt“ vom Landesjugendring Baden-Württemberg nimmt das Engagement junger Menschen in den Blick. Es will nachhaltige Strukturen für das Engagement junger Menschen in der Kinder- und Jugendarbeit stärken. Ziel ist es die Strukturen durch Beratung und Organisationsentwicklung zu unterstützen und zu öffnen. Gleichzeitig werden neue Formen von Engagement in den Blick genommen.

Fachliche Impulse gibt es zu den Themen:

  • Neue Engagementformen
  • Ehrenamtliches Engagement junger Menschen vielfältiger Prägungen
  • Ehrenamt im Sport
  • Ehrenamt im ländlichen Raum

Im Projekt gibt es vier Regionalstellen. Diese sind auf die vier Regierungsbezirke in Baden-Württemberg aufgeteilt. Jede Regionalstelle ist bei einem regionalen Kooperationspartner verortet. Dadurch sind dezentrales Arbeiten und Verankern von Pilotprojekten an Modellstandorten in den Regionen möglich.

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Austausch und Inspiration beim Innovationstag #gemeindebegeistert in Reutlingen

Rund 1.000 Haupt- und Ehrenamtliche aus allen Regionen der württembergischen Landeskirche kamen am 4. Mai in Reutlingen zusammen, um in Vorträgen, Diskussionsrunden, Workshops und Projektpräsentationen ihre Ideen für die Zukunft der Kirche zu präsentieren, zu diskutieren und um sich von den Ideen anderer inspirieren zu lassen.

„Der Innovationstag hat deutlich gemacht: Unsere Kirche braucht Innovation und will Innovation. Wir als Evangelisches Jugendwerk in Württemberg setzen uns dafür ein, dass Neues in der Kirche gedacht und ausprobiert wird. Darum haben wir uns auf vielfältige Weise stark eingebracht in den Innovationstag in Reutlingen“, sagte Cornelius Kuttler, der Leiter des EJW, im Anschluss an die Veranstaltung. Das Evangelische Jugendwerk war durch Infostände, bei Workshops und Gesprächsrunden sowie in der musikalischen Gestaltung vertreten und in der Organisation und Öffentlichkeitsarbeit eingebunden.

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl betonte in einem Beitrag: „Kirche ist nicht abstrakt, niemals, sie ist auch nicht ein Gegenüber. Sondern wir sind Kirche. Kirche lebt und drückt sich in den Menschen aus, die zu ihr gehören.“ Er treffe in der Kirche auf viele Menschen, die da sind, wenn andere sie brauchen. Die aus der christlichen Hoffnung heraus leben und handeln, oftmals ohne groß darüber zu reden. „Hoffnung macht mir die Kirche, die nah bei den Menschen ist“, so Gohl. Er appellierte an die Kirche, auf die Jugend zuzugehen: „Wir müssen viel mehr mit der jungen Generation ins Gespräch kommen, ohne zu werten. Wir werten viel zu schnell. Wir müssen die junge Generation in die Veränderungsprozesse stark einbeziehen.“ Er wies auf einen wichtigen Unterschied zu anderen gesellschaftlichen Bereichen hin: „In der Frage der Innovation werfen wir anders als Unternehmen ja keine neuen Produkte auf den Markt, sondern wir haben immer dieselbe Botschaft, und die spielen wir in die jeweilige Gesellschaft ein. Und das muss 2024, damit sie gehört werden kann, anders passieren als zu Luthers Zeit. Kirche ist kein Selbstzweck, sondern sie hat einen Auftrag, eine Botschaft. Und da müssen wir immer wieder schauen: Wie bringen wir die Botschaft den Menschen heute nahe.“

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), sagte in einer Talkrunde zum Thema Ehrenamt, bei vielen Veränderungen gelte „einfach machen“, bei anderen, die Strukturen zu nutzen. „Es geht eher um die Haltung, um die Kultur, als um die Struktur“, so Heinrich. Sie sei oft mit der Forderung konfrontiert: „Macht ihr da oben dieses oder jenes. Ich appelliere dann daran, übergeordnete Ebenen nicht als ‚die da oben‘, sondern als solche zu sehen, die etwas ermöglichen.“ Sehr wichtig sei es bei allen Veränderungen, Ehrenamtliche zu „empowern“. Für alle Veränderungen, vor denen die Kirche stehe, schöpfe sie Kraft aus dem Glauben: „Gott hat oft Veränderungen provoziert, aber die Menschen dabei nie allein gelassen. Gott, der die Veränderung will, begleitet sie und wird dafür sorgen, dass es gut wird.“

Kira Geiss, Miss Germany 2023 und christliche Influencerin, betonte in einer Talkrunde mit Landesbischof Gohl die Bedeutung von Vielfalt: „Kirche ist nicht nur Gottesdienst, nicht nur das Gebäude, sondern ganz viel drumherum, Kirche ist ganz weit. Kirche ist für mich Lebensfreude, bunt und laut und wild, zugleich aber auch andächtig und leise und friedvoll. Kirche ist so facettenreich. Ich wünsche mir Kirche, die nahbar und cool ist.“ Sie habe aber auch viel Verständnis dafür, dass Menschen Kirche so behalten wollen, wie sie sie gewöhnt sind. Dies sei „etwas sehr Wertvolles, weil sie darin ihr emotionales Zuhause haben.“

Dr. Klaus Douglass, Direktor der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung der EKD (midi), betonte in einer Talkrunde, Innovation sei kein Widerspruch zur Tradition: „Es gilt, das zu bewahren, was funktioniert“, aber eben auch klar zu benennen, was nicht mehr funktioniere. Man müsse Traditionen respektieren und sich zugleich fragen, was die Menschen berührt, was ihr Leben verändert, und das sei sehr unterschiedlich. „One size fits all funktioniert nicht mehr.“ Die Kirche erfülle ein wichtiges Bedürfnis des Menschen, die Bindung an Gott. Dafür müsse man neue Wege finden. „Eine evangelische Innovation muss aus dem Wesen des Evangeliums erwachsen, nicht nur reagieren, nicht nur von außen gesteuert werden.“ Die Kirche brauche neue Formen, die den Menschen Lust machten, über ihren Glauben zu reden. Moderne Gottesdienstformen würden sich seiner Meinung nach durchsetzen. Wichtig seien für ihn dabei, dass sie nah am Lebensgefühl der Menschen seien, auf Augenhöhe stattfänden, auch dialogisch. Auch die Musik müsse sich daran orientieren, was die Menschen bewege.

Am Ende der Veranstaltung wurde in großer Runde über acht Empfehlungen für die Entwicklung der Landeskirche abgestimmt. Unter anderem sagte Gabriele Arnold, Prälatin in Stuttgart: „Der Gottesdienst um 10:00 Uhr ist ein Auslaufmodell. Nicht fragen, einfach machen.“

Multimedia-Reportage rund um den Innovationstag #gemeindebegeistert

Weitere Informationen

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60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr: Trägergruppe der Evangelischen Freiwilligendienste kritisiert angekündigte Kürzungen

Tausende zumeist junge Menschen leisten jedes Jahr einen Freiwilligendienst in einer Einrichtung von Diakonie oder Evangelischer Jugendarbeit, die Nachfrage ist weiterhin groß. Trotz des Erfolgs des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) ist diese besondere Form des Engagements von Mittelkürzungen bedroht, kritisieren die Diakonie Deutschland und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej).

Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland: „Nur wer in freiwilliges Engagement investiert, erntet Demokratie und Zusammenhalt. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass sie die Freiwilligendienste stärken will. Die jetzt angekündigten Kürzungen stehen dazu in krassem Widerspruch. Um diese wichtige Arbeit für unser Gemeinwohl fortsetzen zu können, benötigen die Anbieter des FSJ dringend ausreichend Mittel und Planungssicherheit.“

Für den Jahrgang 2024/25 sind massive Kürzungen der Haushaltsmittel für die Freiwilligendienste angekündigt. Dies führt jetzt bereits zu Kürzungen von 7,5 Prozent für den neuen FSJ-Jahrgang, der ab Sommer 2024 startet, und von 25 Prozent für den Bundesfreiwilligendienst ab Anfang 2025. Für den Jahrgang ab Sommer 2025 stehen im FSJ sogar Kürzungen von 35 Prozent gegenüber 2023/2024 im Raum. Die geplanten Kürzungen werden die Zahl der Plätze in den Freiwilligendiensten deutlich reduzieren, die Vielfalt der Einsatzstellen einschränken und die erreichbaren Zielgruppen verkleinern. Damit wird ein wichtiges Instrument zur Gewinnung junger Menschen für soziale Berufe und gesellschaftliches Engagement massiv beschnitten.

„Demokratie, Zusammenhalt und Engagement brauchen heute mehr denn je Erprobungsräume“, betont Michael Peters, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland. „Die Freiwilligendienste leisten einen großen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt: Hier begegnen sich unterschiedliche Menschen oft über soziale und kulturelle Grenzen und über Generationen hinweg. Freiwillige können Teilhabe und Mitsprache erleben und einüben. All das fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratiefähigkeit der Beteiligten.“

Hintergrund
Am 29. April 1964 wurde das Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) vom Bundestag verabschiedet. Das Gesetz schuf den rechtlichen Rahmen für Freiwilligendienste, die bereits zehn Jahre zuvor mit dem Aufruf zum Diakonischen Jahr ihren Anfang genommen hatten. Bis heute haben sich Dienste wie das FSJ, der Bundesfreiwilligendienst (BFD) und die internationalen Freiwilligendienste gut etabliert: Seit Beginn des Diakonischen Jahres 1954 (als Vorläufer des heutigen Freiwilligen Sozialen Jahres) haben 300.000 überwiegend junge Menschen einen Freiwilligendienst in einer evangelischen Einrichtung geleistet.

Die Trägergruppe der Evangelischen Freiwilligendienste ist einer der größten zivilgesellschaftlichen Anbieter für FSJ, BFD und internationale Freiwilligendiensten. Jährlich beginnen rund 13.600 Freiwillige ihren Freiwilligendienst bei der Evangelischen Trägergruppe im In- und Ausland. Die Evangelische Trägergruppe steht für mehr als 60 Organisationen aus evangelischer Jugendarbeit, Diakonie, Landes- und Freikirchen, die regional, bundesweit und international Freiwilligendienste anbieten.

Auch das EJW ist einer der Träger für den Freiwilligendienst. Württembergweit gibt es im EJW über 190 Stellen für junge Menschen. Die Einsatzstellen im FSJ bzw. BFD profitieren sehr vom Engagement der Freiwilligen in Bezirks- und Stadtjugendwerken, CVJM, Kirchengemeinden, Kindergärten und auch in einzelnen Schulen. Die geplanten finanziellen Kürzungen von Land und Bund sehen die Verantwortlichen als große Herausforderung und ringen gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort um zukunftsfähige Lösungen.  

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Ökumenische Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zur UEFA Euro 2024. 

Vom 14. Juni – 14. Juli 2024 findet die Fußball Europameisterschaft der Männer statt. Viele Kirchengemeinden planen rund um das Turnier Gottesdienste, Public-Viewings und weitere Aktionen. Mit der Website www.fussball-begeistert.de haben die EKD und die DBK eine Plattform zur Fußball Europameisterschaft im eigenen Land gestartet, die Ideen und Materialien für Initiativen und Aktionen bietet. Zugleich sind Gemeinden dazu eingeladen, eigene Projektideen und Veranstaltungen zu teilen.

Die Website bietet neben Grußworten von prominenten Vertretern aus Sport, Kirche und Gesellschaft eine Vielzahl an Hintergrundinformationen zu den Themen Fußball und Glauben sowie Nachhaltigkeit, Fairness, Respekt und Vielfalt, die Leserinnen und Leser zum Weiterdenken anregen sollen.

Ganz praktische Hilfestellungen finden sich auf der Plattform in der Materialsammlung. Diese enthält sowohl Ideen für Gottesdienste zur EM, als auch Informationen zu GEMA-Richtlinien für Public-Viewing-Veranstaltungen sowie Anregungen für Veranstaltungsformate rund um das Turnier.

Eine Liste an Orten, an denen Veranstaltungen im Rahmen der Europameisterschaft stattfinden gibt es bei den Termininformationen. Hier sind neben dem bundesweiten EM-Eröffnungsgottesdienst in München noch weitere Events wie beispielsweise eine Dauerausstellung zum Thema „fair play“ in Stuttgart gelistet.  

Ein besonderer Service ist die Verknüpfung mit der Internetplattform Host4Euro, die von der Churchpool GmbH und der Evangelischen Kirche Deutschland ins Leben gerufen wurde. Auf dieser Website werden kostenlos private Fanunterkünfte für Besucherinnen und Besucher der EM 2024 in Deutschland angeboten und vermittelt.

www.fussball-begeistert.de


Aktuelle Informationen zu Rahmenverträgen der GEMA mit der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie Tipps zu Richtlinien, Urheberrechten und Gebühren bei Public-Viewings rund um die UEFA Euro 2024 finden sich auch im Servicebereich von ejwue.de.

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