Bläser und Bläserinnen tragen Hoffnungsbotschaft ins Land
Beim 50. Landesposaunentag in Ulm war am Wochenende die ganze Stadt erfüllt von Bläserklängen. Über 7.000 Bläserinnen und Bläser mit Begleitpersonen aus den 650 Posaunenchören waren nach Ulm gekommen, um gemeinsam zu musizieren. Auch zahlreiche Gäste „ohne Instrument“ aus der württembergischen Landeskirche und darüber hinaus besuchten die Gottesdienste, Konzerte und besonderen Angebote wie Führungen und Jubiläumsausstellung. Das musikalische Großereignis stand, angelehnt an die diesjährige Jahreslosung, unter dem Motto „Alles Gute!“. Die traditionsreiche Veranstaltung ist ohne ein engagiertes Team undenkbar. 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren im Einsatz, davon allein 220 aus dem CVJM/EJW Ulm. Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) als Veranstalter geht von einer Gesamtzahl von 9.000 Menschen, die bei der Schlussfeier anwesend waren, aus.
Goldene Klänge: Ein Jubiläumswochenende voller Musik und Glauben
Was 1901 als große Begegnung in Esslingen begann, ist heute eines der größten musikalischen Ereignisse im Südwesten Deutschlands – und weit darüber hinaus bekannt. Pfarrer Cornelius Kuttler, Leiter des EJW, griff das Thema der Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute“ auf und unterstrich die gute Botschaft der Hoffnung: „Das Jubiläumsmotto ‚Alles Gute!‘ zeigt, was das Ziel des Landesposaunentags 2025 ist. Wir wollen eine gute Botschaft der Hoffnung setzen gegen alle Negativbotschaften, mit denen wir täglich konfrontiert werden: Vertrauen auf Gott statt Hoffnungslosigkeit, Miteinander statt Gegeneinander, Mut statt Resignation – darum geht es!“
Highlights waren in diesem Jahr die Serenade unter freiem Himmel am Vorabend des Landesposaunentags, eine Disco-Night mit Worship-Musik der Freiwilligen-Band S3 und das Nachtkonzert mit German Brass. Am Sonntag begeisterte ein Festival für rund 700 Kinder und Jugendliche mit Zauberkünstler und Baggerwette sowie Gottesdienste in einem Club und im „Kirche Kunterbunt“-Format für Familien. „Blitzblech“-Ensembles überraschten Menschen an außergewöhnlichen Orten mit Choralmusik und modernem Liedgut, wie zum Beispiel im Schwimmbad, im Pflegeheim oder auch im Kaufhaus. In einer jugendpolitischen Talkrunde betonte der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher die hohe Bedeutung des Ehrenamtes für eine Gesellschaft: „Als Stadt und als Kirche können und sollten wir hier Räume ermöglichen für die Beteiligung der jungen Menschen – und sie dazu einladen.“
Für Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl ist der Landesposaunentag wie ein großes Familientreffen. Er ermutigte in seiner Predigt im Gottesdienst am Sonntagmorgen dazu, die guten Erfahrungen von Glaube, Liebe und Hoffnung wie eine „Glut“ weiterzutragen und an Tagen wie dem Landesposaunentag neu zu entflammen: „Die Posaunenchöre und mit ihnen das EJW sind ein echtes Aushängeschild unserer Landeskirche.“
Schlussfeier mit Rückblick und Zukunftsblick
Höhepunkt des zweitägigen Bläsertreffens war die Schlussfeier auf dem Platz vor dem Ulmer Münster mit Ministerpräsident Kretschmann, Oberbürgermeister Ansbacher und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl. Beim Abschlusskonzert musizierten die Bläserinnen und Bläser gemeinsam populäre Stücke, aber auch Choräle wie „Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir steh´n“.
Der Leiter des EJW betonte in seinem Grußwort an die Menschenmenge: „Wenn Jesus herrscht, dann herrscht nicht das Recht des Stärkeren, sondern Liebe und Respekt. Und so kann dieses Bekenntnis einen Unterschied machen in unserer Welt: Wenn wir Jesus folgen und ihm vertrauen. Und wenn wir darum jedem Menschen mit Achtung und Respekt begegnen und uns nicht davon abbringen lassen, unsere Welt zum Guten zu verändern. Dafür stehen wir als Posaunenarbeit und als Evangelisches Jugendwerk. Und wenn wir jetzt wieder nach Hause fahren, dann lasst uns diese Hoffnungsbotschaft ins Land tragen, dass es Jesus Christus ist, der herrscht!“ Ebenfalls dankte er allen Bläserinnen und Bläsern und dem gesamten Team der Posaunenarbeit. Hans-Ulrich Nonnenmann, Albrecht Schuler und Michael Püngel werden nach dem Landesposaunentag in den Ruhestand verabschiedet.
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg betonte in seinem Grußwort: „Der Landesposaunentag zeigt auch in diesem Jahr wieder eindrücklich, worum es bei dieser Bewegung geht: Den Lobpreis, die Verkündung der Frohen Botschaft – und nicht zuletzt, seinen Mitmenschen eine Freude zu bereiten. Posaunenchöre haben in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg eine lange Tradition. Das ist aber keine Garantie, dass es auch in Zukunft so weitergeht. Es braucht immer wieder Menschen, die sich einbringen und Verantwortung übernehmen. Sie alle, liebe Musikerinnen und Musiker, halten diese Tradition am Leben. Daher danke ich Ihnen für Ihren Einsatz und sage: Bleiben Sie bei der Sache, zum Lob Gottes und zur Freude der Menschen!“
Zum Abschluss des musikalischen Großereignis erklangen die beiden Choräle „Nun danket alle Gott“ und „Gloria sei dir gesungen“, gefolgt von den Münsterglocken in einem Meer voll goldener Instrumente, die in den Himmel ragten. Erfüllt und voller hoffnungsvoller Eindrücke machte sich die Zuhörerschaft auf den Nachhauseweg, mit dem Gruß: „Gott befohlen. Wir sehen uns auf dem nächsten LAPO.“
Der 51. Landesposaunentag findet am 26./27.06.2027 in Ulm statt, eingebunden in die Festwoche zum 650. Jahrestag der Grundsteinlegung des Ulmer Münsters.
Weitere Informationen: www.landesposaunentag.de