„Church-O-Mat“ stellt Kandidaten fürs Kirchenparlament vor

03.11.2025 | epd - Judith Kubitschek

Junge Ehrenamtliche entwickeln digitale Entscheidungshilfe zur Kirchenwahl am 30. November

Einen Wahl-O-Mat, eine digitale Entscheidungshilfe zur Bundestagswahl, kennen viele. Eine Gruppe junger Ehrenamtlicher hat nun einen „Church-O-Mat“ für die Kirchenwahlen am 30. November in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg entwickelt. „Wir haben uns gedacht, wir wollen vor allem junge Menschen dazu animieren, wählen zu gehen. Und wünschen uns, dass sie merken, dass die Kirche doch etwas mit dem eigenen Leben zu tun hat“, sagte Sofia Rückle vom Projektteam dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Gemeinsam mit jungen Menschen zwischen 14 und 35 Jahren und wissenschaftlicher Begleitung hat die Projektgruppe bei einem Workshop die 30 Thesen für den Church-O-Mat entwickelt, wie: „Jugendarbeit ist wichtiger als Seniorenarbeit“, „Die Trauung für alle soll kommen“, „Kirche soll sich politisch möglichst neutral verhalten.“

Die Thesen wurden den insgesamt 159 Personen gegeben, die in den 15 Wahlkreisen kandidieren. Sie stimmten darüber ab, wie sie zu ihnen stehen. In ihrem Profil konnten sie außerdem ihre Meinung zu den Thesen noch ausführlicher begründen.

Die Handhabung des „Church-O-Mat“ ist ganz einfach, erklärt Rückle. „Am besten geht ihr auf www.churchomat.de, und dort müsst ihr nur noch auf euren Wahlkreis klicken und dann geht’s los.“ Es ist möglich, Thesen zu überspringen oder diese mit einem Stern als besonders wichtig zu markieren, dann zählen sie doppelt. Am Ende kommt eine Auflistung, die zeigt, mit welcher Person die größte Schnittmenge besteht.

Am 30. November können Kirchenmitglieder ab 14 Jahren mit ihrem Kreuz entscheiden, wer bei ihnen vor Ort die Kirchengemeinde leiten und wer sie aus dem eigenen Kirchenbezirk im Kirchenparlament, der Synode, vertreten soll. Das ist eine Besonderheit, denn die württembergische Landeskirche ist die einzige innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland, in der Kirchenmitglieder ihre insgesamt 90 Kirchenparlamentarier selbst wählen dürfen.


Hinter der Idee des Church-O-Mat steht eine Gruppe junger Ehrenamtlicher aus der evangelischen Jugendarbeit, die sich für die Zukunftskirche einsetzt, die Glaube, Gemeinschaft und gesellschaftliche Verantwortung verbindet. Das Digitalprojekt wurde in Absprache mit den Verantwortlichen der Evangelischen Landeskirche – aber abseits und unabhängig von deren offiziellen Aktivitäten rund um die Kirchenwahl entwickelt.

Weitere Informationen: www.churchomat.de

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