Es war ein Zeltlager des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) an seinem Heimatort Lichtenstein (Landkreis Reutlingen), das dafür sorgte, dass Steffen Zimmerer zum ersten Mal in Kontakt mit christlicher Jugendarbeit kam. „Ich bin damals mit neun Jahren dorthin gegangen, weil ein Freund mich einlud. Ich hatte furchtbar Heimweh, aber war dann auch traurig, als das Zeltlager aufhörte.“
Zimmerer wuchs durch die jährlichen Freizeiten in die Jugendarbeit hinein, wurde selbst Mitarbeiter. Heute studiert er Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg und sagt rückblickend: „Ich bin mir sicher, dass ich jetzt nicht Soziale Arbeit studieren würde, wenn ich nicht solch positive Erfahrungen in der Jugendarbeit gemacht hätte. Die Jugendarbeit half mir, darüber nachzudenken, wie man seinen Glauben lebt.“
Umso mehr macht es dem 22-Jährigen Bauchschmerzen, wenn er von den Kürzungsplänen der württembergischen Landeskirche hört. Um ihre Pensionszusagen auch in Zukunft sicher erfüllen zu können, plant die Kirche, in den kommenden rund zehn Jahren eine Milliarde Euro einzusparen. Im Gespräch ist, dass das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) ab 2030 rund 30 Prozent weniger Kirchensteuermittel erhält – so wie voraussichtlich die meisten Einrichtungen und Bereiche der Landeskirche.
„Doch das Evangelische Jugendwerk, das viel Arbeit für die Jugendarbeit im Land macht, wäre bei 30 Prozent Einsparungen kaum noch handlungsfähig“, befürchtet Zimmerer, der nach der Schule selbst ein Jahr als Bundesfreiwilliger im EJW in der Schülerarbeit aktiv war. „Es gäbe in diesem Fall drastische Einschnitte in den verschiedenen Arbeitsbereichen des EJW, wie der Kinder- und Jugendarbeit oder der popmusikalischen Arbeit und der Posaunenchorarbeit. Manche Arbeitsbereiche und manche Unterstützung für die Jugendarbeit in Bezirken und Orten würde es bei einer Kürzung um 30 Prozent dann zukünftig wohl überhaupt nicht mehr geben.“
Ihm ist klar: „Es ist nicht leicht, Kürzungen zu beschließen, die eine Kirche langfristig prägen, aber ich glaube, es wäre eine gute Investition in die Zukunft, wenn nicht zu sehr an Angeboten für die Jugend gespart wird.“ Deshalb ist er Mitbegründer der ehrenamtlichen Basisinitiative „Hoffnungsträger:innen-Initiative“, einem Zusammenschluss aus aktuell rund 360 Menschen und Einrichtungen, denen die Jugendarbeit am Herzen liegt.
Der Aufruf der Basisbewegung lautet: „Mit der Jugend(arbeit) rechnen – für die Zukunftskirche“. Einige Teilnehmer der Initiative werden am Freitag (28. März) zur Tagung des Kirchenparlaments, der sogenannten „Synode“ gehen, „um ein Zeichen zu setzen“. An diesem Tag wird es Haushaltsberatungen geben, und es wird diskutiert, wer wo wie viel einsparen muss. Im Sommer fällt dann voraussichtlich die endgültige Entscheidung, wie die Kürzungen konkret aussehen.
Noch ist es also möglich, in der Kürzungsdebatte mitzumischen. Dabei ist es Steffen Zimmerer wichtig, dies auf eine gute, konstruktive Art zu tun: „Wir wollen nicht mit Aktionen wie einer Synodenbesetzung provozieren, sondern ins Gespräch mit den Synodalen kommen.“
Er weiß durch sein Engagement als Delegierter im Landesjugendring für die evangelische Jugend Baden-Württemberg und als Co-Vorsitzender des Arbeitskreises Jugendpolitik im EJW, dass Jugendliche sich einbringen und ernst genommen werden wollen mit den Themen, die sie beschäftigen. Deshalb ist es für ihn auch wichtig, dass die Stimme von jungen Menschen bei den Kürzungsdiskussionen gehört wird.
In den Forderungen der Basisinitiative, die Zimmerer mitformuliert hat, wird aber auch deutlich, dass die Jugendarbeit trotz aller Kürzungspläne von der Hoffnung lebt, dass Gott selbst in dieser Arbeit am Werk ist. „Diese Hoffnung macht Mut, loszugehen, zu gestalten und zu verändern“, heißt es dort.
Vom 14. – 16. März 2025 fand in Schwäbisch Gmünd (Schönblick) zum zweiten Mal der christliche Musik-Fachkongress CREATE mit über 300 motivierten Musikern und Musik-Verantwortlichen statt.
Dabei bot er einen Einblick in die Vielfalt christlicher Gemeindemusik, beleuchtete ihre Wurzeln und zeigte aktuelle Entwicklungen sowie die theologischen Grundlagen des Singens und Musizierens im Gottesdienst auf. Viele praktische Impulse erweiterten das Spektrum für Musiker, Leiter und Gemeindemitglieder, wie sie ihre Musik gestalten oder vertiefen können – um Alt und Jung, ob traditionell oder modern, ob kirchenmusikalisch, mit Gospel oder modernem Lobpreis zusammen zu bringen und wachsen zu lassen.
Wenn Musik, Leben und Glaube glaubhaft werden
Michl Krimmer, Pfarrer der Kesselkirche, Komponist und bis Ende Februar EJW-Landesreferent für Musikteamcoaching, startete den Eröffnungsabend mit einem Impuls zum Thema „Wenn Musik, Leben und Glaube glaubhaft werden“. Dabei entfaltete er für die Musikbegeisterten das Wort „Schöpfern“ – abgleitet von „Schaffen“ als Handwerk und von „Schöpfen“ als Quelle. Seine Punkte:
Wir brauchen Songwriter, die sich ein Herz fassen und ihre Erfahrungen teilen. Und wir brauchen Interpreten, die anfangen, Liedgeschichten zu recherchieren und die Gemeinden mit in den Blick „hinter die Kulissen“ zu nehmen.
Gewinner der Song-Challenge werden per Online-Abstimmung bestimmt
Danach bot CREATE25 auch Seminare und Workshops an, die – mit hochkarätigen Referenten besetzt und aus einer breiten gemeindlichen Basis kommend – konkrete Hilfestellung boten für tiefere Erkenntnisse und neue Impulse.
Beim Song-Wettbewerb „Song-Challenge“ am Samstag-Abend wurden aus 60 Lied-Einreichungen 10 finale Songs präsentiert. Daraus wählte das Publikum, erweitert um Gemeindeglieder, die letzten drei Gewinnersongs per Online-Abstimmung.
LAKI-PopChor singt beim Abschluss-Gottesdienst
Am Sonntag integrierte sich der CREATE-Kongress in den Gottesdienst der Schönblick-Gemeinde in Schwäbisch Gmünd mit dem LAKI-PopChor (unter Leitung von Urs Bicheler) und einer Dialog-Predigt von Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein (Theologe) und Steffen Kern (Präses Gnadau) zum Thema „Authentisch leben – Geschöpflichkeit und Kreativität“.
Das ultimative Freizeitformat für junge Menschen mit praktischer Veranlagung
Schon seit vielen Jahren bieten die Workcamps (früher: Aufbaulager) des EJWs jungen Menschen die Möglichkeit, Glaube, Gemeinschaft und soziales Engagement in einzigartiger Weise zu verbinden. Bewährt in Struktur und Anliegen, aber immer wieder neu und zeitgemäß in ihrer Umsetzung sind Workcamps das ultimative Format für alle, die fremde Kulturen nicht bloß streifen, sondern sich ihnen wirklich aussetzen wollen.
Bauprojekt als Mittel zum Zweck
Ziel der Workcamps ist an erster Stelle die Internationale Jugendbegegnung. Die Verwirklichung eines gemeinsamen Bauprojekts ist nachgeordnet, eher das Mittel zum Zweck, ein willkommenes Nebenprodukt. Denn das gemeinsame Arbeiten erfordert das Miteinander über kulturelle Grenzen hinweg weit mehr, als touristische Reisen das schaffen. Ob in Rumänien, in Äthiopien oder direkt vor der eigenen Haustür – Workcamps bringen junge Menschen zusammen, die sich für andere einsetzen wollen.
Glauben reflektieren
Neben der praktischen Arbeit spielt der christliche Glaube eine wichtige Rolle. In der Erfahrung neuer Ausdrucksformen des Glaubens reflektieren die Teilnehmenden eigene Prägungen und Frömmigkeitsstile. In der Kombination aus tätiger Nächstenliebe und der behutsamen Auseinandersetzung mit neuen Glaubensformen liegt eine besondere Kraft der Workcamps.
Tradition und Zukunft vereint
Im Sommer 1950 errichtete ein internationales Aufbaulager mit Teilnehmenden aus England, Holland, Weißrussland, der Tschechoslowakei und aus Württemberg den Rohbau des Bergheims Unterjoch. Dieses Jahr feiert es sein 75-jähriges Bestehen. Die Segensgeschichte dieses Freizeitheims ist eng verbunden mit den Workcamps, die dort in regelmäßigen Abständen stattfinden (das nächste ist für 2027 geplant).
Weitere Informationen:
Workcamps – Gemeinsam. Glauben. Bauen.
Danke, wenn Sie die Arbeit der Workcamps unterstützen!
Spendenkonto:
Evangelisches Jugendwerk in Württemberg / EJW-Weltdienst
Evangelische Bank (EB)
IBAN: DE24 5206 0410 0400 4054 85
BIC: GENODEF1EK1
Projekt-Nr. WD111 – EJW-Workcamps
(bitte geben Sie im Verwendungszweck eine Adresse für die Spendenbescheinigung oder Ihre Freundesnummer an)
Derzeit ist eine Delegation des Länderausschusses Nigeria und des EJW-Weltdienstes mit unseren Partnern des YMCA Northern Zone in Nigeria unterwegs. Der YMCA eröffnet jungen Menschen im Land neue Perspektiven.
Die Gruppe besucht sieben der zwölf YMCA der Northern Zone, wobei der Fokus auf der Begegnung beider Partner, der Bildungsarbeit sowie deren Weichenstellung in den jeweiligen YMCAs liegt. Zudem ist dies für Stefan Hoffmann (ehemaliger Landesreferent des EJW-Weltdienstes) die Abschiedsreise von den Partnern und Freunden aus Nigeria. Bisher konnte die Gruppe die Ausbildungsstätten für Schreiner, Schlosser und Schneider sowie zwei Schulen des YMCAs besichtigen. Sehr inspirierend ist vor allem der Austausch mit den Jugendlichen, Leitern, Lehrern und Freiwilligen vor Ort.
Einblicke der Reise sind auf den Social Media-Kanälen des EJW-Weltdienstes zu finden:
Instagram: @ejw_weltdienst
Facebook: ejw-weltdienst
Wer neugierig geworden ist und mehr vom Land, den YMCAs und der Begegnung erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zum Reisebericht der Gruppe
beim Nigeria-Tag am Sonntag, 13. Juli 2025 von 10:00 bis 17:00 Uhr in Stuttgart-Heslach.
Nähere Informationen finden Sie in Kürze hier auf der Website des EJW-Weltdienstes.
Weitere Informationen:
Von Mitte Februar bis Anfang März 2025 war eine Gruppe von 11 Personen aus dem EJW-Weltdienst zum Workcamp in Chile. Eingeladen von der lutherischen Seegemeinde am Llanquihue-See und mit Unterstützung des Gustav-Adolf-Werks Württemberg (GAW) ging es darum, einen neuen Versammlungsraum im Jugendcamp von Puerto Fonck zu bauen.
In Santiago de Chile angekommen, wurde die Gruppe aus dem EJW-Weltdienst am Flughafen empfangen von Vikar Karl Michael von der lutherischen Erlöserkirche in Santiago. Die Lutherische Kirche in Chile (ILCH) ist 1975 aus der Ev.-Lutherischen Kirche in Chile (IELCH) hervorgegangen. Auseinandersetzungen um die Rolle und Position der Kirche angesichts der gewaltsamen Machtübernahme durch General Pinochet führten damals zur Spaltung. Die heute 10 Gemeinden der ILCH befinden sich in Santiago und im Süden des Landes.
Im Gemeindehaus begrüßte der Präsident der Nationalkirche ILCH, Walter Dümmer, (vergleichbar in Deutschland mit der Präses der EKD) die Gruppe. Hans-Joachim Janus überbrachte für den EJW-Weltdienst die herzlichsten Grüße aus dem EJW. Ebenso auch die von Enno Haaks, dem Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks Deutschland, der Pfarrer der Versöhnungsgemeinde in Santiago war.
Entdeckungstour durch ein wunderbares Land
Vikar Pablo Catrileo führte die Gruppe durch Patagonien. In Coyhaique benannt von den Ureinwohnern als „Land zwischen den Wassern“ führt die Wanderung durch den Reserva Nacional. Weiter gings zum Queulat National Park. Er wurde 1983 eingerichtet, umfasst Urwälder auf einer Fläche von 154.000 Hektar und zieht sich in verschiedenen Höhenstufen vom Meer hinauf bis auf 2.225 Meter. Man überquert eine beeindruckende Hängebrücke und erreicht dann die Laguna Témpanos. Per Boot kann man zum Wasserfall am anderen Seeende fahren. Oder man wandert durch schönsten Urwald hinauf zur wunderbaren Aussicht auf den Ventisquero Colgante, den „Hängenden Gletscher“.
Auch der Pumalín-Park von Junta, der zu den schönsten Naturparks in ganz Chile gehört, wurde besucht. Er gilt in Sachen Infrastruktur und Umweltschutz als Vorbild, beides wichtige Themen für den EJW-Weltdienst. Naturlehrpfade und Biogärten sind Teil dieses ökologisch-soziales Projektes. Mit der Fähre ging es zur Insel Chiloé. An der von Buchten und Fjorden zerfransten Ostküste sind die meisten Siedlungen. Die dem Pazifik zugewandte Westseite ist weitgehend unberührte Wildnis. Hier erstreckt sich ein weiterer großer Nationalpark. Bekannt ist die Insel für ihre 150 Holzkirchen, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Sie sind mit Holzschindeln und/oder bunt bemaltem Blech verkleidet.16 Kirchen wurden in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Workcamp in Puerto Fonck
Welch ein Ausblick! Mit Blick auf den Vulkan Osorno mit 2.650 m steht die Gruppe im Freizeitcamp der Lutherischen Kirche in Chile (ILCH). Puerto Fonck ist ein absoluter Traum. Inmitten atemberaubender Natur, direkt am Fuße des wunderschönen Llanquihue-Sees. Auf dem Gelände stehen 10 Holzhäuser, die sich um eine Kirche und ein großes Versammlungshaus mit Küche gruppieren. Die Gruppe wurde empfangen von Rudolf Klein, dem Präsidenten der Seegemeinde, und Handwerkern, die der Gruppe aus dem EJW-Weltdienst das Bauvorhaben erläuterten. Das Camp in Puerto Fonck ist für die Lutherische Kirche in Chile (ILCH) von großer Bedeutung, weil dort in den Sommermonaten die zentralen Freizeiten für ganz Chile stattfinden. Vamos Workcamp und dann gings los.
Zentrales Bauvorhaben ist, den Speise- und Versammlungssaal mit Küche zu sanieren. Zunächst war angedacht, das sanierungsbedürftige Dach zu erneuern. Später wurde dann entschieden, nicht den alten Speise- und Versammlungssaal zu sanieren, sondern einen neuen zu bauen. Als Umsetzungsidee dafür wurde dem EJW-Weltdienst vorgestellt, gleichsam um das bestehende Gebäude herum den Neubau zu realisieren und nach dessen Fertigstellung das alte Gebäude abzureißen. Damit war klar, dass im Rahmen des Workcamps nur erste Bauarbeiten möglich, nicht aber eine komplette Fertigstellung realisierbar ist.
Ein besonderes Ereignis innerhalb des Workcamps war das gemeinsame Sommer- und Gemeindefest mit der Seegemeinde am Sonntag Invokavit. Die Festvorbereitungen starten bereits am Samstag mit der Reparatur eines der Grills durch die württembergischen Ingenieure. Obwohl schlechtes Wetter vorhergesagt war, kamen rund 100 Gemeindeglieder aus allen Teilgemeinden zusammen, um miteinander Gottesdienst zu feiern, Mittag zu essen und den Nachmittag gemeinsam mit Begegnungen, Gesprächen, einer spannenden Tombola sowie Kaffee und Kuchen zu genießen.
In der zweiten Woche wurden die Bauarbeiten am Fundament des neuen Versammlungssaals abgeschlossen, so dass nach dem Abbinden des Betons dann mit dem Aufstellen der Pfosten und den Fußpfetten für das Dach begonnen werden kann. Fuß- und Firstpfetten sowie die Dachsparren und auch die notwendige Blechverkleidung des Daches hat die Seegemeinde bereits vom Baugeld des EJW-Weltdienstes eingekauft. Das Material wurde während des Workcamps angeliefert, so dass – wenn alles gut geht – das Dach noch vor dem chilenischen Winter aufgerichtet werden kann. Auch die Treppe hinunter zum Llanquihue-See konnte fertiggestellt werden, so dass für die nächsten Freizeiten vor allem für die Kinder der Zugang deutlich leichter erreichbar ist.
Zur Geschichte der lutherischen Kirchen in Chile
Der Wunsch, neu anzufangen, vereinte die deutschen Einwanderer, die im 19. Jahrhundert nach Chile kamen. Einige von ihnen beschlossen nach den Unruhen von 1848, Deutschland zu verlassen. Andere hofften auf dem Land, das ihnen die chilenische Regierung geliehen hatte, wirtschaftlich neu anfangen zu können. Gemeinsam war ihnen die gleiche Sprache und ihre deutsche Identität. So ist es leicht zu verstehen, dass die deutsch-chilenischen Institutionen Orte waren, an denen ihre Traditionen und ihre Identität bewahrt und gepflegt wurden. Mit der Gründung der ersten deutschsprachigen evangelischen Gemeinde im Jahr 1863 begann die Kirche, Teil dieser Identität zu werden. Auf Initiative des Naturisten Rudolf Amandus Philippi half das Gustav-Adolf-Werk, die ersten Pfarrer zu finanzieren, die aus der deutschen Heimat kamen. Der erste kam 1865, dem viele weitere Kollegen folgten. Aufgrund der weiten Wege und der Komplexität der Aufgaben konnten sie erst 1906 auf der Synode von Chile zusammenkommen, wo sie eine Organisation der deutschsprachigen chilenischen Gemeinden bildeten. 1959 fand das lutherische Bekenntnis ausdrücklich auch im Namen „Iglesia Evangelica Luterana en Chile“ (IELCH) seinen Ausdruck.
Der Militärputsch von 1973 veränderte die kirchliche Landschaft in Chile. Vor allem die Initiative für Menschenrechte, die der damalige Vorgesetzte Helmut Frenz zum Teil seiner Arbeit machte und seine Klagen gegen die Militärregierung wurden von vielen deutschstämmigen Angehörigen kritisiert. Die Diskrepanzen waren so groß, dass selbst die Vermittlungsversuche der EKD erfolglos blieben. Zu viele Differenzen gab es über das Wesen und die Sendung der Kirche Christi. Vertreter der Gemeinden in Frutillar, La Unión, Osorno, Santiago, Temuco und Valdivia gründeten 1975 die „Lutherische Kirche in Chile“ (ILCH). Ebenso verließen die Gemeinden Puerto Montt und Valparaíso die IELCH und wurden später, Anfang der 90er Jahre, in die ILCH eingegliedert. Aufgrund der Erfahrungen während der Konflikte der Kirche, insbesondere zwischen Geistlichen und Laien, wird die neue Kirche bis heute als eine Kirche der Laien verstanden. Die kirchliche Leitung und die Verwaltungsleitung waren klar getrennt. Sie wählten einen Laien zum Präsidenten der Kirche. Heute gehören zur ILCH 10 Gemeinden mit 23 Pfarreien und insgesamt 10.000 Mitgliedern.
Der ILCH bekennt sich zur Ökumene: Seit 1991 gehört sie dem Lutherischen Weltbund an. 1993 wurde eine Vereinbarung zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem ILCH geschlossen. Seit 1981 arbeiten ILCH und IELCH im Lutherischen Kirchenrat in Chile zusammen, auch wenn es aus historischen Gründen Unterschiede gibt, die eine Zusammenarbeit in Teilen auch erschweren.
Evangelische Verbundkirchengemeinde Auf der Platte und Evangelische Kirchengemeinde Heimsheim laden zu BEWEGT-Gottesdiensten ein.
Zu bewegten Sonntagen laden die Evangelische Verbundkirchengemeinde Auf der Platte sowie die Evangelische Kirchengemeinde Heimsheim am 25. Mai 2025 bzw. 28. September 2025 ein. Um 10 Uhr startet der Tag mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Danach haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, in Bewegung zu kommen. Zur Auswahl stehen Wander- sowie Radtouren. Ob kürzere oder längere Strecke, ob zu Fuß mit Kinderwagen oder mit dem Mountainbike oder Rennrad. Für alle ist an diesem Tag eine passende Möglichkeit, einen aktiven Sonntag zu verbringen.
Ab ca. 13 Uhr treffen sich alle wieder zum gemeinsamen Mittagessen und um das Erlebte gemeinsam ausklingen zu lassen. Bei Regenwetter findet der Gottesdienst in der evangelischen Kirche statt. In diesem Fall entscheiden die Organisationsteams spontan, in welchem Umfang der aktive Part des Tages umgesetzt wird.
Termine:
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Für Rückfragen bzgl. des Termins am 25. Mai steht Holger Schäuffele zur Verfügung.
Ansprechpersonen für den Termin am 28. September sind Tommy Hasenmaier oder Heidi Braun.
Die Beteiligung von evangelischen Kirchengemeinden kann die Ganztagesbetreuung um eine wichtige Dimension erweitern.
Alle Kinder, die ab dem Schuljahr 2026/27 in eine Grundschule eintreten, haben einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung. Diesen Anspruch haben Städte, Gemeinden und Landkreise zu verwirklichen. Damit das gelingt, werden viele Kommunen mit verlässlichen Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen kooperieren. Ziel ist nicht nur, die Zahl der verfügbaren Betreuungsangebote zu erhöhen, sondern auch die Vielfalt der Angebote.
„Kirche will“, so Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami, Leiterin des Bildungsdezernats der württembergischen Landeskirche, „bei der Erfüllung des Rechtsanspruchs einen wichtigen Beitrag leisten. Um die Arbeit vor Ort zu unterstützen, hat mein Dezernat Bildung, Schule, Diakonat die Orientierungshilfe Guter Ganztag erstellt.“ Die Orientierungshilfe zeigt, dass der „Gute Ganztag“ als ganzheitliches Bildungs- und Betreuungsangebot über den klassischen Schulunterricht hinausgeht. Ziel der kirchlichen Angebote im Rahmen der Ganztagesbetreuung ist es, Kindern und Jugendlichen ein strukturiertes, förderndes und unterstützendes Umfeld zu bieten, das Lernen, Freizeit und soziale Interaktion miteinander verbindet. Dabei berücksichtigt der „Gute Ganztag“ die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und orientiert sich an den Prinzipien der Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und der individuellen Förderung. Die Orientierungshilfe und weitere Informationen stehen unter www.futorum.net/guterganztag zur Verfügung.
„Unsere Kirchengemeinden und unsere evangelische Jugendarbeit“, ergänzt Rivuzumwami, „haben viel Erfahrung in der Bildungs- und Betreuungsarbeit, etwa durch Kirche mit Kindern, Kindergärten, Kinder- und Jugendgruppen oder Ferienfreizeiten. Diese wollen wir in die Ganztagesbetreuung einbringen.“
Folgende Möglichkeiten bieten sich an: Kirche kann im Rahmen der Ganztagesbetreuung religiöse und ethische Bildung anbieten, die Kindern Orientierung und Werte vermittelt. Dabei ist die Ferienbetreuung im Blick, die Familienbildungsarbeit kann einen Beitrag leisten, um Familien in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Zudem bietet Kirche Räume für Begegnung, die den Alltag bereichern und spirituelle Erfahrungen ermöglichen. Rivuzumwami macht deutlich: „Die vielfältige Beteiligung von evangelischen Kirchengemeinden kann die Ganztagesbetreuung um eine wichtige Dimension erweitern, indem spirituelle Themen in einer offenen und inklusiven Weise eingebracht werden.“
Das Thema ist für die Landespolitik wichtig. Aus diesem Grund hat der Städtetag auf der diesjährigen Didacta einen Ganztagesbetreuungskongress durchgeführt. An diesem haben die Evangelische Landeskirchen in Württemberg und in Baden sowie die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Erzdiözese Freiburg als Partnerorganisationen teilgenommen. Rivuzumwami macht deutlich: „Wir vier Kirchen wollen für die Kommunen ein verlässlicher und qualitativ hochwertiger Partner bei der Erfüllung des Rechtsanspruchs sein. Dadurch wollen wir das Themenspektrum ausweiten und somit einen Beitrag leisten, dass Kinder und ihre Bedürfnisse in der Mitte stehen.“
KinderStark! ist ein Tag voller Austausch, Ideen und Inspiration für Ehren- und Hauptamtliche, die sich für Kinder stark machen.
Am 08. November 2025 findet im Hospitalhof Stuttgart die Veranstaltung KinderStark! statt. Das Event wird im Rahmen des Prozesses Bildungsgesamtplan der Evangelischen Landeskirche in Württemberg von Akteur:innen des Netzwerks Kinder organisiert. Der Tag ist gefüllt mit Impulsvorträgen und Workshops unter anderem zu den Themen Selbstwirksamkeit, Werte & Glauben, Lernmöglichkeiten sowie soziale Kompetenzen.
KinderStark! ist mehr als nur eine Veranstaltung – es ist ein Tag des Austauschs, der Stärkung und der Inspiration für alle, die sich mit neuen Impulsen für Kinder engagieren wollen. Gemeinsam ziehen Akteure und Gruppen aus dem Bereich Arbeit mit Kindern an einem Strang, um sich gegenseitig zu stärken, neue Ideen zu entwickeln und sich bewusst wahrzunehmen – für eine starke Zukunft unserer Kinder!
Das vielseitiges Programm mit Impulsvorträgen, interaktiven Workshops, kreativen Treffen, Mitmachkonzerten, unterhaltsamen Aktionen und einem großen Markt der Möglichkeiten. Hier können wertvolle Anregungen gesammelt werden. Zudem gibt es ausreichend Zeit, gemeinsam Neues auszuprobieren und sich zu vernetzen. Egal ob kreative, musikalische, pädagogische oder bewegungsreiche Angebote – KinderStark! bietet für jeden und jede das passende Programm.
Lasst uns gemeinsam Kinder stärken, Ideen teilen und Zukunft gestalten!
Weitere Informationen zum Ablauf des Tages sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich unter www.futorum.net/kinderstark
unter uns 1/2025 – EINFACH MAL MACHEN. Jugendarbeit gestalten
Junge Engagierte können sich bis 29. Juni für den Jugenddiakoniepreis bewerben.
Bis zum 29. Juni 2025 können sich Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in Württemberg sozial engagieren, für den Jugenddiakoniepreis bewerben. Der MachMit!Award würdigt das vielfältige Engagement junger Menschen und rückt es ins Licht der Öffentlichkeit. Verliehen wird der Preis von der Diakonie Württemberg und dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg. Er ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 3.500 Euro dotiert.
Bewerben können sich Gruppen und Einzelpersonen, die sich in ihrer Freizeit für andere Menschen engagieren – ob im kirchlich-diakonischen Bereich, in einem Verein, in der Schule, als Azubis, Studierende oder selbst organisiert. Eine Teilnahme ist mit allen Initiativen möglich, bei denen soziales Engagement gefragt ist: ob mit Angeboten für Ältere oder Menschen mit Behinderung, für Kinder und Jugendliche oder mit einfallsreichen Sammelaktionen für verschiedene Projekte überall auf der Welt. Voraussetzung für die Bewerbung ist, dass das Engagement in Württemberg stattfindet.
Ausgezeichnet werden jeweils drei Projekte in zwei Altersgruppen (13 bis 17 und 18 bis 27 Jahre), die von einer unabhängigen Jury ermittelt werden. Ihr gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Diakonie und kirchlicher Jugendarbeit, Sozialwissenschaft, Medien und Jugendverbänden sowie ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger an.
Getragen und finanziell unterstützt wird der Preis von der Diakonie Württemberg und dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg sowie von der Stiftung Diakonie Württemberg, der Lechler Stiftung, der Evangelischen Bank und dem Jugendradio bigFM.
Weitere Informationen mit Link zur Online-Bewerbung unter www.jugenddiakoniepreis.de oder bei der Geschäftsstelle des Jugenddiakoniepreises, Albrecht Ottmar, Telefon 0711 16 56-316, Mail: Ottmar.A@diakonie-wuerttemberg.de.